Dirty Grandpa

Komödie, USA 2015, 102 min

Zac Efron hat den Finger drauf: „Die meisten Opas wollen nur Toffee… oder Socken“. Ganz im Gegensatz zu seinem Großvater. Oder könnt ihr euch Robert De Niro vorstellen, wie er Toffees schmatzt und einen kleinen Freuden-Herzinfarkt wegen Socken bekommt? Ich nicht. Daher entführt dieser „dreggsche Oppa“ seinen Enkel auch zum legendären Springbreak - und das einen Tag nach der Beerdigung seiner Frau. Da diese ihm auftrug, nicht zu trauern, sondern sein Leben zu leben, macht Opa Dick (De Niro) Ernst. Ungeschützter Geschlechtsverkehr, Drogen, Alkohol, Party… die Liste seiner To-Dos auf der Partymeile Florida ist lang. Dass die Geschichte unter umgekehrten Vorzeichen aufgebaut und der Enkel hier die Spaßbremse ist, macht den Film nur noch unterhaltsamer. Jason ist karriereorientiert, ernährt sich gesund, ist stets korrekt in Kleidung und Benehmen und würde nie eine Nacht durchzechen. Kein Wunder, dass Opa De Niro weder von der Spießigkeit seines Enkels angetan ist noch von dessen in wenigen Tagen bevorstehender Hochzeit mit der zickigen Verlobten (Julianne Hough). Also zwingt er ihn, ein letztes Mal gemeinsam in Familie so richtig die Sau rauszulassen. Dass »Dirty Grandpa« keine Oscar-würdige Geschichte ist, dürfte klar sein. Aber wer Regisseur Dan Mazers schräge Komödien wie »Borat« oder» Bruno« mochte, kommt auch hier auf seine Kosten. Und dass Robert De Niro sich seit der Mafia-Komödie »Reine Nervensache« (1999) vom gefährlichen Dauerknautschgesicht zu einem der führenden Comedy-Stars gemausert hat, dürfte dem Ganzen nicht abträglich sein…
Viktoria Franke