Schellen-Ursli

Abenteuer/Jugend, Schweiz 2014, 104 min

Im März versucht der oscar-prämiierte Regisseur Xavier Koller (»Reise der Hoffnung«) mit der Geschichte eines Schweizer Kinderbuches zu verzaubern. Und das könnte ihm durchaus gelingen.
In anrührenden, sensiblen Bildern zeichnet er das Leben des Schellen-Ursli nach, einem Jungen, der zusammen mit seiner Familie den Spätsommer im schweizerischen Unterengadin verbringt. Neben der harten Arbeit auf der Alp nutzt er seine Zeit am liebsten, um sie mit seiner Freundin Sereina zu verbringen. Sie verlebt den Sommer mit ihren Eltern im nahe gelegenen Maiensäss.
Doch dann ereilt den Jungen ein tragisches Schicksal. Bei der Alpabfahrt geht ein Teil der mühsam erarbeiteten Ernte verloren. Um nicht zu verhungern, müssen sich die Eltern sich hart verschulden. Ausgerechnet beim wohlhabenden Ladenbesitzer des Ortes.
Für Ursli hat dies eine ganz persönliche Konsequenz. Er soll sein geliebtes Zicklein Zila an den reichen Krämersohn Roman abgeben. Als wäre dies nicht schon beschämend genug, bekommt er beim traditionellen Chalandamarz-Umzug - bei dem die Kinder der Dörfer mit Kuhglocken und Schellen durch die Straßen und Häuser stürmen - auch noch die kleinste Glocke von allen. Er wird zum Gespött, doch Ursli hat einen Plan, wie sich das ganz schnell wieder ändern soll …
In der Schweiz ist der rasante Kinderfilm bereits ein voller Erfolg. Mehr als 430.000 Kinobesucher sprechen für sich. Kein Wunder. Immerhin zählt die Buchvorlage von Selina Chönz aus dem Jahr 1945 zu den beliebtesten Kinderbüchern der Schweiz.
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juko