Der junge Messias

Drama, USA 2016, 112 min

Etwas anderes anzunehmen als die hier dargestellte Geschichte, wäre wohl selbst für einen Agnostiker grober Unfug. Natürlich musste der kleine Jesus von Nazareth (so es ihn gab) viele Jahre seiner Kindheit und Jugend damit zubringen, Empfindungen, Begabungen und die damit verbundene Entmenschlichung für sich selbst zu verarbeiten. Kein Kind möchte wohl freiwillig Gottes Sohn sein und wegen seiner Hochbegabung misstrauisch beäugt oder militärisch verfolgt werden. Ganz zu schweigen vom Teufel, der einen versucht, lockt und blendet. Der den kleinen Jesus anklagt, einen Spielkameraden totgeschlagen zu haben. Und der, wie alle Nachbarn auch, Zeuge wird von der Kraft Gottes. Womöglich war es auch der Antichrist, der dem König Herodes einflüsterte, Centurion Severus und seine Männer hinter dem Kinde her zu hetzen. Um dieses endlich zu töten. Die meiste Zeit war der siebenjährige Jesus mit den Seinen also auf der Flucht. Im ägyptischen Exil. Nun ist er auf dem Weg zurück nach Jerusalem. Durch die Wüste, wie einst der kleine Luke Skywalker auf der Suche nach seinem Vater. Wenigstens aber nach dessen Macht, die noch nahezu verborgen in seinem Herzen schlummert. Ungläubig staunend, wenn aus seinen Händen Tiere oder Menschen zurück ins Leben finden, Kranke wieder gehen und Blinde wieder sehen. In dem Jungen ringen die Fragen eines Kindes mit den Antworten eines Mannes. Vieles liegt noch vor ihm. Hier und jetzt muss er sich nur dem Centurion Severus stellen. Der immer mehr Zweifel hegt am Befehl Herodes, je länger er nach diesem Jesus sucht, auf dessen Spuren wandelt und Zeuge wird von seinem Wirken. Anne Rice verfasste die göttliche Novelle „Christ the Lord: Out of Egypt.“ im Jahr 2005, auf der dieser Film beruht und löste bereits damals einen Heidenrummel aus unter den Christen dieser Welt. Keine Ahnung, was an einem gütigen Kind Blasphemie sein soll.
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