Male stluczki - Kleine Dellen

Drama, Polen 2014, 81 min

Es ist nichts Geringeres als das Leben, was Asia und Kasia in die Hände bekommen, wenn sie mit ihrem Auto beim nächsten Kunden vorfahren. Sie entrümpeln die Wohnungen Verstorbener und durchsuchen den Nachlass nach Brauchbarem, das entweder auf Flohmärkten verkauft oder in ihre ohnehin schon vollgestopfte Wohnung geschafft wird. So kommen sie täglich mit Freud und Leid in Berührung, und diese bittere Süße durchzieht auch ihre Beziehung. Überhaupt scheint eine ambivalente magische Wolke über ihrer Heimatstadt Lódz zu liegen. Einerseits hüllt die Sonne sie permanent in wohlig-warme Farben, andererseits bröckelt der Putz an allen Ecken.
In diese Szenerie passt Piotr hervorragend hinein, den die beiden Sammlerinnen auf einem Markt auflesen. Er taumelt ähnlich wie sie durchs Leben und vermag ebenfalls nicht, die bisweilen trostlose Gegenwart vollends ernst zu nehmen. So luftig-leicht hat seit Jakimowskis »Kleine Tricks« kein polnischer Film mehr die Prosa des Alltags mit einem Hauch von Magie überzogen. Es geht um die großen Dinge, aber ohne die großen Gesten. Allem haftet etwas Vorübergehendes, Provisorisches an und Figuren wie Bilder duften stark nach Debütfilm.