Outside the Box

Teambildung um jeden Preis. Heutzutage wird optimiert, bis sich die Balken biegen. Oder das Team daran zerbricht. In Südtirol sollen vier Unternehmensberater zeigen, dass sie in einer Extremsituation miteinander klarkommen. Großspurig als Bickstein Experience betitelt, läuft eine vollkommen kameraüberwachte Fake-Entführung komplett aus dem Ruder, so dass den geladenen Pressevertretern die Kinnladen ins Essen knallen. Ziel der Übung war, den Journalisten zu demonstrieren, was für tolle Führungskräfte im Bickstein Unternehmen beschäftigt werden. Eine gewisse Auslese war eingeplant. Nicht gerechnet hatten die Kreativen jedoch mit drei Überraschungen. Erstens; die angeheuerten Kleindarsteller-Entführer versprechen sich von einer echten Entführung mehr Kohle, als sie vom Management für ihre Dienste erhalten sollen. Zweitens; Frederick, Michael, Marco und Yvonne haben außer den üblichen Business-Phrasen erstmal nur den zu erwartenden Egoismus in petto. Drittens; sowohl Journalisten als auch Firmenchef Bruno Bickstein sollen möglichst nur erfahren, dass sich Entführer und Probanden gerade versuchen gegenseitig umzubringen, wenn es absolut nicht anders geht… Mal sehen. Man soll ja nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.
Die schwarzhumorig groteske Klamotte gewinnt noch mal an Gaudi, wenn man weiß, dass sich Jung-Regisseur Philip Koch die Idee zur derlei Unsinn bei einem namhaften Unternehmen abgeholt hat. Tatsächlich wurde dort eine Entführung inszeniert, vielleicht nicht ganz so dramatisch, aber womöglich mit ebensolchen um sich beißenden Managern war. Die, wenn sie schon mal vor die Türe dürfen, den ganzen Tag gequirlte Kacke reden.
alpa kino