Bad Moms

Meine Mutter war glücklicherweise jemand, der mich auf Bäume klettern ließ, mich von wackligen Ästen runterstürzen sah und sich mit einem Grinsen vergewisserte, dass ich noch lebte. Blutende Knie, kleine Kabbeleien in der Schule und das unterwegs weggeschmissene Schulbrot (weil gesund und damit eklig!) waren ihre größten Probleme. Heute muss eine Mutter ganz andere Dinge bewältigen - v.a. die typischen allzeitbeschäftigten „Soccer-Moms“ der USA. Das Kind wird in Watte gewickelt, Mutter hat nach der Arbeit noch allerhand schulische Elternverpflichtungen, der Kuchen für den nächsten Kuchenbasar sollte möglichst Bio/Vegan/Glutenfrei sein und das Kind wird auf Schritt und Tritt betütert, gefüttert und umsorgt. BLÖDSINN, denkt sich Amy Mitchell (Mila Kunis) auf einem aus dem Ruder laufenden Elternabend. Die 32-Jährige hat genug vom Kampf, Kids und Karriere unter einen Hut zu bringen. Als sie noch dazu herausfindet, dass ihr Mann sie betrügt, ist Schluss mit lustig. Amy pfeift auf piekfeine Elternabende und ständige Correctness und lässt es mit zwei weiteren leidgeprüften Müttern, der braven Kiki und der frivolen Carla, so richtig krachen. So richtig rund geht es, als Gwendolyn (Christina Applegate), die spießige Übermutter der Schule, dem Spaß mit einer Intrige ein Ende setzen will. Die „Bad Moms“ rufen zum Krieg gegen die Übermoms. Hangover für Mütter - das kann nur unterhaltsam enden! Daher Achtung: Dieser Film wird am besten mit einem Wein/Bier in der Hand und mit Freundinnen oder Eurer Mutter genossen. Denn was zahlreiche Herren nun über einige Filme hinweg durften, kommt endlich auch im Elternsprechzimmer an: Mal richtig schön die Sau rauslassen!
Viktoria Franke