Kikujiros Sommer

Drama/Komödie, Japan 1999, 121 min

Der neue Film von Takeshi Kitano (»Hana Bi«) zeigt eine völlig andere Seite Japans. Das leichte, melancholische Roadmovie erzählt von der seltsamen Reise des Taugenichts Kikujiro (Beat Takeshi) und des kleinen Masao (Yusuke Sekiguchi). Postkartenartig entfaltet sich das Kaleidoskop einer ungewöhnlichen Urlaubsreise, die für den kleinen Masao wohl die schönste seiner Kindheit sein wird.
Seine Freunde sind alle in den Urlaub gefahren, nur er ist noch in der Stadt. Sein Vater ist gestorben und seine Mutter weit weg. Da büchst der achtjährige Masao von seiner Oma aus und begibt sich auf die Suche nach seiner Mutter. Eine gute Bekannte seiner Oma hat eine tolle Idee - sie gibt ihm ihren Mann an die Seite. Doch der nimmt sich lieber Masaos Geld an und entdeckt glücksbringerische Fähigkeiten an dem Jungen. Auf der Radrennbahn kann er sogar etwas Geld gewinnen. Ganz allmählich gewöhnt sich der Grobian Kikujiro an seine neue Rolle eines väterlichen Begleiters.
Die Erzählung der Wandlung eines groben, unentschlossen in den Tag lebenden Menschen zu einem verantwortungsvollen Begleiter eines Kindes ist das eigentliche Wunderbare an diesem Film. Dass dies mit einer Leichtigkeit, auch einem Hang zum Kitschigen und Langatmigkeit passiert, verzeiht man ihm sogleich. Eine der schönsten Geschichten des diesjährigen Kinos.
Die FAZ schrieb: „Wiewohl spürbar an Chaplin orientiert, wirkt Kitanos Humor frisch und unverbraucht. Er wagt es, den Slapstick-Film noch einmal zu erfinden und bezwingt mit diesem Mut zur Naivität das Publikum.“