La route d’Istanbul - Der Krieg meiner Tochter

Drama/Thriller, Algerien/Frankreich/Belgien 2016, 92 min

Elisabeth lebt mit ihrer 20-jährigen Tochter Elodie in einem idyllischen Haus in der belgischen Provinz. Sie macht sich zunächst wenig Sorgen, als Elodie nicht nach Hause kommt, und vermutet, dass sie bei einer Freundin untergeschlüpft ist. Als die Polizei ihr mitteilt, dass ihr Kind das Land verlassen hat, um sich in Syrien dem Islamischen Staat anzuschließen, fällt sie aus allen Wolken. Ungläubig beginnt sie nachzuforschen. Ein Abschiedsvideo offenbart, dass Elodie ein Parallelleben geführt hat, von dem ihre Mutter nichts ahnte. Elisabeth kann die Gründe nicht nachvollziehen, die ihre Tochter dazu bewogen haben, in einem fernen Land in einen Krieg zu ziehen, der ihrer Meinung nach ihr Leben nicht berührt. Da von offizieller Seite keine Hilfe zu erwarten ist, bricht sie auf, um über die türkische Grenze nach Syrien zu gelangen und Elodie nach Hause zu holen.
Rachid Bouchareb, der sich schon in »London River« (BERLINALE 2009) mit der Sorge von Eltern um ihre radikalisierten Kinder befasste, verhandelt ein Thema von brennender Aktualität. Die Reise der Mutter aus westlicher Ordnung heraus hin zu Chaos und Gewalt in den Krisengebieten ist ein Spiegelbild ihrer inneren Verzweiflung.