Einsamkeit und Sex und Mitleid
Als einen „bunten Strauß menschlicher Wurstabschnitte“ bezeichnet der Regisseur Lars Montag sein neuestes Werk: »Einsamkeit und Sex und Mitleid«. Der TV-erprobte Regisseur, der schon für mehrere „Tatort“-Filme verantwortlich war, schafft in seinem Kinodebüt ein buntes Kuddelmuddel, angesiedelt zwischen Drama und Komik. Die Geschichte, die auf einem Roman von Helmut Krausser basiert (der es sich auch nicht nehmen ließ, das Drehbuch zu verfassen) handelt von vielen Einzelschicksalen, die raffiniert miteinander verknüpft werden.
Alles dreht sich um die titelgebenden Befindlichkeiten - ob nun bei Ärztin Julia, ihrem Ex Uwe, beim Escort-Boy Vincent, seiner Freundin Vivian oder den weiteren Protagonisten. Ganz modern packt der Arthouse-Film alle Generationen unters Mikroskop. Mit seinen Überspitzungen und einem Sinn für schräge Details verbindet Montag zutiefst menschliche Geschichten mit treffsicherem Humor. Hinzu kommt ein mutiges, teils unbekanntes, aber überzeugendes Schauspielerensemble, welche Montags und Kraussers Ideen lebendig umsetzen. Alles in allem lohnt sich der Besuch dieses farbenfrohen Bouquets, das auf der Berlinale seine Premiere feierte.
Doreen
Buch: Helmut Krausser, Lars Montag
Regie: Lars Montag
Darsteller: Jan Henrik Stahlberg, Friederike Kempter, Rainer Bock, Maria Hofstätter, Bernhard Schütz, Eva Löbau, Katja Bürkle
Kamera: Mathias Neumann
Produktion: OPAL Filmproduktion, herzfeld productions, BR, WDR, Werner C. Barg, Cornelia Ackers, Frank Tönsmann
Bundesstart: 04.05.2017
Start in Dresden: 04.05.2017
FSK: ab 16 Jahren