Tati’s Schützenfest
In »Tatis Schützenfest« feiert Tati, der den Briefträger François spielt, die französische dörfliche Gemeinschaft - mit kritischer Sympathie, mit Leidenschaft, Liebe, aber ohne in idyllische Fahrwasser zu geraten. Schon hier zeigt sich Tatis Distanz zur Stadt, zu modernen Technologien, zu fest gefügten Ordnungen, zu vermeintlich planbaren Abläufen.
Einmal im Jahr kommt der Jahrmarkt in das kleine Städtchen Sainte-Severe-sur-Indre, und dann veranstalten die Einwohner ihr Schützenfest. Oh-lala, da geht alles drunter und drüber und es gibt viel vorzubereiten. Der Wirt bindet die Girlande an, der Pfarrer läutet die Glocken und die Männer auf dem Marktplatz stellen den Fahnenmast auf. François ist der Mann für die kleinen Probleme. Hier besorgt er schnell ein kleines Telegramm, welches die Ziege frisst, dort jongliert er eine Festtagstorte durchs Dorf. Als er einen Film über die Post in Amerika sieht, bricht ein neues Zeitalter an für François und für den Ort. In Amerika werden Briefträger von Flugzeugen durch die Lüfte gezogen, um schneller zu sein als andere. Was die Amerikaner können, könne die Franzosen schon lange, meint François - und fortan radelt er durch die Gegend wie ein wild gewordener Stier - schneller als die Radrennfahrer, die er locker hinter sich lässt.
alpa kino
Buch: Jacques Tati, Henri Marquet, René Wheeler
Regie: Jacques Tati
Darsteller: Jaques Tati, Guy Decomble, Paul Frankeur, Santa Relli, Maine Vallé, Farbrekonstruktion
Kamera: Jacques Mercanton
Musik: Jean Yatove
Produktion: Fred Orain, André Paulvé
Bundesstart:
Start in Dresden:
FSK: o.A.