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Lomo - The language of many others

Drama, Deutschland 2017, 101 min

Erste Liebe und Verwirrung der Gefühle in Zeiten von Web 2.0 und schneller Internetverbindungen - so in etwa könnte der Kurzplot dieses Films lauten. Regisseurin Julia Langhof inszeniert ein realistisches, durch seine formal ansprechende Inszenierung und die sehr subjektive Sicht auf Jugendliche überdurchschnittliches Drama. Der Film lief auf zahlreichen Festivals und erhielt mehrere Auszeichnungen, u. a. wurde er beim Filmfest München 2017 mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino für das „Beste Drehbuch“ ausgezeichnet.
Für Karl (Jonas Dassler), der kurz vor dem Abitur steht, gibt es nur zwei Zustände im Leben: Bewusstlosigkeit oder Panik. Er ist ein nicht untypischer Jugendlicher, verschlossen und mitten drin im Erwachsenwerden. Er widmet sich ausgiebig, abgesichert dank seines gut situierten Elternhauses, seinem Blog „The Language of Many Others” Lomo. Das ist ihm das wichtigste, auch wenn er dabei die Grenzen zwischen Privatem und öffentlichem Raum nicht genau zu ziehen vermag oder will und dabei auch das Verhältnis zu seinem Vater vor eine Zerreißprobe stellt. Aber lieber im regen Chat mit seinen Blog-Besuchern über die Sinnlosigkeit und Austauschbarkeit des modernen Alltags ausgetauscht, als dem realen Leben zugewandt.
Die Dinge eskalieren, als er das erste mal Sex mit seiner neue Mitschülerin Doro (Lucie Hollmann) hat. Ihr ist an keiner festen Beziehung gelegen. Für Karl ist jetzt klar: Nichts ist wahrhaftig, alles ist Willkür. Desillusioniert beginnt er ein gefährliches Spiel. Er veröffentlicht ein intimes Video von sich und Doro. Nicht nur seine Eltern verlangen, dass er das Video löscht. Aber Karl, nur mit einem kurzen Anflug eines schlechten Gewissens geplagt, reibt sich an seiner Abwehrhaltung, ignoriert Konsequenzen und sieht keinen Schaden in seinem Verhalten. Mehr und mehr lässt er seine Followern die Macht über sein Leben übernehmen - am Ende sogar über Leben und Tod…
ak