Die Geister, die mich riefen

Dokumentation, Deutschland 2017, 107 min

Der Deutsch-Türke Engin aus Berlin führt ein Leben voller Widersprüche: Neben seinem islamischen Glauben bestimmen vor allem Fernsehen und schnelle Autos sein Leben. Er wirkt verloren und heimatlos.
Engins deutsche Freundin Diana ahnt, dass der Schlüssel zu seiner Verlorenheit in seinem Heimatort in der Türkei liegt, den Engin seit 24 Jahren nicht mehr gesehen hat.

Er war zehn Jahre alt, als man ihn in ein Flugzeug steckte - mit einem Schild um den Hals, auf das man seinen Namen und eine Berliner Adresse geschrieben hatte. Seitdem hatte er sein geliebtes Dorf Yidirim nicht wiedergesehen. Engin wuchs dort bei seinen Großeltern auf.
Als Engins Mutter, die später in die Türkei zurückgegangen ist, Engin schließlich um Hilfe bei einem Erbschaftsstreit bittet, macht er sich auf die Reise in die alte Heimat und merkt schnell, dass sein Dorf nicht so ist, wie er es in Erinnerung hatte.
Mit seiner extrem konservativen Familie dort verbindet ihn wenig, zu unterschiedlich sind Werte und Einstellungen. Im Kontakt mit seinen gleichaltrigen Cousins, die in der türkischen Miliz Gräueltaten gegen Kurden begangen haben, wird ihm klar, welchen grausamen Erfahrungen er durch sein Leben in Deutschland entgangen ist.
Was wäre aus ihm geworden, wenn er mit ihnen in Edirne aufgewachsen wäre?
Dieser Film wird trotz Engins privater Geschichte zu einem Zeugnis schwerer Verbrechen gegen die PKK und die kurdische Bevölkerung.
Ein dunkler Film über den Kampf mit den eigenen Dämonen, der aber gerade durch Engins Direktheit und seine Art die Welt zu sehen, auch humorvoll aufs Leben und die eigenen Unzulänglichkeiten schaut.

Buch: Diana Näcke

Regie: Diana Näcke

Produktion: INDI Film

Bundesstart: 09.11.2017

Start in Dresden:

FSK: o.A.