Grand Hotel

Komödie, Norwegen 2016, 91 min

Axel Farstad war einmal ein großer Schriftsteller. Nun aber ist er, geprägt durch Alkohol und Misserfolg, ein Wrack. Die Ärzte prophezeien ihm den baldigen Tod, sein Verleger glaubt nicht mehr an ihn, Trost spenden kann nur noch der immer schnellere Griff zur Flasche. Nur wahr haben will Axel diese traurige Wahrheit nicht.
Als er ein letztes Mal den Versuch unternehmen will, an seine Erfolge von einst anzuknüpfen, lernt er im »Grand Hotel« den Jungen Noah kennen. Dieses Hotel, speziell die nobelste Suite unter dem Dach, ist für Axel die Verbindung mit dem Erfolg. Um so größer ist die Enttäuschung, als er u.a. wegen akuten Geldmangels diesen Hort des kreativen Schaffens eigentlich nicht bezahlen kann. Noah aber ist die Lösung. Er ist der Sohn der allein erziehenden Hotel-Angestellten Hannah, die sich förmlich zerreißen muss, um ihren Job und die Sorge um ihren Tourette-geplagten Sohn miteinander vereinbaren zu können.
Obwohl Axel seine Mitmenschen wirklich sehr egal sind, bleibt ihm nichts anderes übrig, als mit Hannah einen Deal einzugehen: Die Überlassung der Hotel-Suite gegen eine Kinder-Ganztagsbetreuung der ganz eigenen Art.
»Grand Hotel« ist ein wunderschöner und teilweise anrührender Film über zwei gesellschaftliche Außenseiter, die gemeinsam den Versuch unternehmen (müssen), sich zu helfen. Klar, dass Atle Antonsen und Håkon Bøhmer in diesem Film die tragenden Rollen einnehmen und große Teile von »Grand Hotel« dominieren. Ein großartiges Casting.
»Grand Hotel« ist bereits der dritte Spielfilm des norwegischen Regisseurs Arild Fröhlich, der den Weg in die deutsch-sprachigen Kinos findet. In den letzten Jahren konnte er allerdings eher die Kinder mit den beiden »Doktor Proktor« Filmen überzeugen.