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Die Sanfte

Drama, Frankreich/Deutschland/Russland/Niederlande/Lettland 2017, 143 min

Eine Frau lebt alleine am Rande einer kleinen russischen Stadt. Ihr Mann ist im Gefängnis, regelmäßig schickt sie ihm Pakete. Als eines ihrer Päckchen zurückkommt, bemüht sie sich, den Grund dafür zu erfahren. Doch ihre Nachfragen bei den Behörden führen zu keinem Ergebnis. Schließlich macht sie sich auf einen langen Weg, um Klarheit zu gewinnen über das Schicksal ihres Mannes. Die Reise in die Gefängnisstadt am andere Ende Russlands ist beschwerlich. Die Menschen, denen sie begegnet, scheinen von einer tief gehenden Lethargie geprägt zu sein. Jeder hat eine Theorie über den Lauf der Dinge parat, aber niemand scheint daran zu glauben, dass die Lage irgendwann wieder besser wird. Ihre Suche nach Antworten führt die Frau schließlich immer tiefer in einen Sumpf aus Ignoranz, Selbstsucht, Gewalt und Unmenschlichkeit, die sie stoisch erträgt. Wird sie Gerechtigkeit erfahren und ihren Mann wieder sehen?
Regisseur Sergei Loznitsa dreht einen sehr persönlichen Film mit sehr kritischem Blick. Er sagt über seinen Film: „Für mich ist dieser Film eine Metapher für ein Land, in dem die Menschen sich ständig gegenseitig missachten und missbrauchen. Das Land strotzt nur so vor Gewalt. Auf der einen Seite gibt es ein unglaubliches Maß an Heuchelei… und auf der anderen Seite sieht man jeden Tag immer wieder schreckliche Dinge passieren. Für mich ist das ein auf schmerzhafte Weise unlösbares Rätsel. Anstatt eines friedvollen und ruhigen Lebens im Einklang mit uns selbst werden wir dazu gezwungen, einen schwierigen, unehrlichen und manchmal furchtbaren Weg zu wählen. Das ist ein schreckliches Paradoxon, das schlimmste aller Paradoxa, derer ich mir seit dem Alter von fünf Jahren bewusst bin. Bis zum heutigen Tag verstehe ich dies nicht wirklich.“
ak