Die fünfte Jahreszeit

Drama, Iran/Frankreich 1997, 80 min

Ein abgelegenes Dorf im Hochland Irans: Die Familien Jamalvandi und Kamalvandi sind schon so lange miteinander verfeindet, dass niemand sich mehr an den genauen Grund erinnern kann. Jetzt gibt es Hoffnung auf eine Versöhnung: Die junge Mehrbanou Jamalvandi soll Karamat, den ältesten Sohn der Kamalvandis, heiraten und so der Fehde ein Ende setzen. Doch bei der Hochzeit kommt es zum Eklat. Ausgerechnet zwischen den Jungvermählten bricht der alte Familienstreit wieder aus, und der wütende Karamat lässt seine Braut einfach stehen.
Die tief gekränkte Mehrbanou sinnt auf Revanche für diese Demütigung. Die Gelegenheit ergibt sich, als Karamat eines Tages stolzgeschwellt mit einem blauen Autobus im Dorf vorfährt und für die Einwohner Fahrten in die nächste Stadt anbietet. Mehrbanou stellt sich mit vorgehaltenem Gewehr auf den Dorfplatz und zwingt ihre Familie, den feindlichen Bus zu boykottieren und weiterhin zu Fu? zu gehen. Doch natürlich würden auch die eigenen Leute lieber fahren, und so kommt Mehrbanou eine glänzende Idee: Sie wird ihre Felder verkaufen, sich ebenfalls einen Bus zulegen und ein Konkurrenzunternehmen aufziehen. Schon kurze Zeit später warten zwei rivalisierende Busse in dem kleinen Dorf auf Kundschaft.
Der Film stie? im Iran auf enormen Widerstand von Seiten der Fundamentalisten. Nach dem erfolgreichen Start im Frühjahr 1998 mit 35.000 Besucher in der ersten Woche wurde der Film nach massiven politischen Druck sofort aus den Kinos genommen und ist bis heute verboten.

Regie: Rafi Pitts

Darsteller: Roya Nonahali, Ali Sarkhani, Parviz Poorhosseni

Bundesstart:

Start in Dresden: 13.01.2000