Felicia, mein Engel

Drama/Thriller, Großbritannien/Kanada 1999, 116 min

Felicia aus der irischen und streng katholischen Provinz sucht ihren Freund John, der - ohne ihr eine Adresse hinterlassen zu haben - nach England abgehauen ist. Sie macht sich auf den Weg, ihn zu finden und sucht verzweifelt nach der Rasenmäherfabrik, in der er arbeiten soll. Sie trifft auf den eigenwilligen, aber scheinbar gütigen Kantinenwirt Hilditch, der ihr erst hilft und sie später bei sich aufnimmt. Zu spät erkennt Felicia, dass ihr Helfer, dessen Fürsorge in Obsession mündet, zu lange zu einsam war und die falsche Mutter hatte…
Mit melancholischem Grundton erzählt der kanadische Kritikerliebling Atom Egoyan (Exotica, Das süße Jenseits) die Geschichte zweier gestrandeter Seelen nach einer Romanvorlage von William Trevor. Er bleibt seinem Stil einer verschachtelten und kunstvoll verwobenen Erzählweise treu. Auch seine tragischen Figuren sind wie in seinen bisherigen Filmen Verlust und schmerzvoller Erfahrung ausgesetzt, bevor ihnen Erlösung gewährt wird. Trotz seiner bedrückenden Geschichte wirkt Felicia, mein Engel durch seine ruhige Erzählweise, eine konsequente Farbdramaturgie mit überwiegend dunklen Grün- und Brauntönen und die fast sphärische Filmmusik von Egoyans Stammkomponist Mychael Danna und Stücken von Malcolm Vaughan und Kate Bush eher poetisch als schockierend.

Regie: Atom Egoyan

Darsteller: Bob Hoskins, Elaine Cassady, Peter McDonald, Arsinée Khanijan, Sheila Reid

Bundesstart: 03.02.2000

Start in Dresden: 02.03.2000