Lebenszeichen - Jüdischsein in Berlin
Klappernde Teller, mit denen der Tisch für das Rosh-Hashanah-Fest gedeckt wird. Das hell erleuchtete Haus einer alten jüdischen Dame, die den Krieg in einem dunklen Bunker überlebt hat. Eine Gruppe von Freundinnen, die den Garten der Liebermann-Villa pflegen… Zwei Generationen nach dem Holocaust mögen die Erinnerungen daran zu verblassen beginnen, aber in kleinen, scheinbar banalen Momenten des täglichen Lebens sind sie noch ganz spürbar. Die Regisseurin Alexa Karolinski hat Familienmitglieder, Freunde, Historiker und zufällige Bekannte befragt und ist mit ihrer Kamera im heutigen Berlin auf Spurensuche gegangen. Sie folgt den vielgestaltigen Lebenszeichen, Ritualen und Gewohnheiten, um festzuhalten, wie persönliche Erinnerung und kollektive Geschichte, vererbtes Trauma und gelebte Gegenwart zusammenwirken.
Nach »Oma & Bella« (2012), Karolinskis berührendem Doppelporträt von ihrer Großmutter und deren bester Freundin, ist »Lebenszeichen - Jüdischsein in Berlin« der zweite Teil einer Trilogie über jüdische Identität und Leben in Deutschland, die das Gestern als notwendige Bedingung für das Heute versteht. Der Film ist nicht nur eine intime Selbst- und Familienerkundung, sondern auch ein vielstimmiges Portrait der deutschen Hauptstadt und seiner jüdischen Geschichte. Die ruhige Erzählung und assoziative Struktur des Films sind dabei eine Einladung an die ZuschauerInnen, den ganz eigenen Lebenszeichen nachzuspüren.
Buch: Alexa Karolinski
Regie: Alexa Karolinski
Kamera: Alexa Karolinski, Johannes Louis
Musik: Adam Gunther
Produktion: Andro Steinborn, Lucia Haslauer, Jörg Schneider
Bundesstart: 23.08.2018
Start in Dresden: 23.08.2018
FSK: o.A.