Timgad

Drama, Algerien/Frankreich/Belgien 2016, 100 min

Wie durch ein Wunder werden in dem kleinen algerischen Ort Timgad, der durch seine antiken römischen Ruinenfelder bekannt ist, am 4. Dezember 1996 zwölf Kinder geboren, elf Jungen, die „Söhne eines Tages“, und ein Mädchen. Kurz darauf wird der Ort von fanatisierten Djihadisten überfallen, wobei die Väter der Jungen fast alle ums Leben kommen.
Zehn Jahre später gründet der Dorfschullehrer Mokhtar mit den elf Jungen seiner Klasse den Fußballclub Juventus Timgad. Er hat sich vorgenommen, mit seinem Team an der Fußballmeisterschaft in Marseille teilzunehmen und den Kindern auf diese Weise eine bessere Zukunft in einem neuen Algerien zu ermöglichen.
In dem Ladenbesitzer Larbi, dem Vater des einzigen an jenem denkwürdigen Tag geborenen Mädchens Naïma, findet er schließlich einen Sponsor und in Jamel, dem französischen Archäologen mit algerischen Wurzeln, der gerade erst im Auftrag der französischen Regierung seine Arbeit in den Ruinen Timgads begonnen hat, einen semiprofessionellen Trainer.
Zunächst aber mangelt es dem Verein an allem. Besonders das Fehlen von Trikots und Fußballschuhen wirkt sich schmerzlich auf das spielfreudige Team aus. Und zu allem Überfluss versucht der neureiche Unternehmer Archour mit allen Mitteln, Mokhtars Pläne zu vereiteln. Als Manager der erfolgreichen gegnerischen Mannschaft Batna ist er selbst bereit, mit allen Mitteln für den Erfolg seiner Jungs zu kämpfen. Und gegen sie muss Juventus Timgad gewinnen, um sich für die Reise nach Marseille zu qualifizieren. Zu allem Überfluss gibt es auch noch heftige Auseinandersetzungen in der Gruppe und als ein Vater sich auf Betreiben von Archour gezwungen sieht, den Ort mit seiner Familie - und seinem Sohn, dem besten Spieler von Timgad Juventus - zu verlassen, steht es plötzlich schlecht um den schon sicher geglaubten Sieg. Um wieder auf die vorgeschriebene Mannschaftsstärke von elf Spielern zu kommen, gibt es für Mokhtar und Jamel nur eine Alternative. Die allerdings entspricht weder den Regeln des Vereins noch den Traditionen des Landes, geschweige denn den herrschenden Rollenbildern von Mann und Frau. Doch als auch der fußballbegeisterte Imam, dem Lehrer Mokhtar seine Glaubensfestigkeit immer wieder übel nimmt, zur Schere greift, wird aus dem Mädchen Naïma der fehlende „Junge“, der das Team retten kann...