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Ex Libris - New York Public Library

Dokumentation/Kultur, USA 2017, 198 min

Passend zum „Tag der Bibliotheken“, der bei uns seit 1995 am 24. Oktober stattfindet, kommt der neue Film der Regielegende Frederick Wiseman über eine der größten Bibliotheken der Welt in unsere Kinos. Der 24. Oktober soll alljährlich auf die rund 10.000 Bibliotheken in Deutschland als unverzichtbare Kultur- und Bildungseinrichtungen hinweisen.
Mit über 51 Millionen Medien ist die New York Public Library eine der größten Bibliotheken der Welt. Doch das 1911 eröffnete Haus ist mehr als ein altehrwürdiges Archiv des Wissens, Sammelns und Bewahrens von Informationen - im Zuge der digitalen Revolution erfindet sich die Bibliothek neu als ein vielschichtiger und lebendiger Ort des gemeinsamen Lernens.
Dokumentarfilm-Legende Frederick Wiseman ist mit seiner Kamera tief in den Kosmos der New York Public Library eingedrungen und hat einen Ort entdeckt, an dem Demokratie gelebt wird. Hier, zwischen Bücherstapeln und Monitoren, kann jeder sein Recht auf Bildung wahrnehmen und sich mit Anderen austauschen. Die Kraft der Gedanken ist der Anfang einer besseren Welt.
Frederick Wiseman merkt zu seinem Film an: „Die Public Library von New York ist eine der wichtigsten kulturellen Institutionen von New York aufgrund des schieren Umfangs ihrer Archive, Büchersammlungen und Sammlungen zu Film, Theater, Tanz und Kunst. Der Hauptsitz und die 92 Zweigstellen in Manhattan, der Bronx und auf Staten Island sind über die herkömmliche Bibliotheksarbeit hinaus zu Gemeinde- und Bildungszentren geworden, die Vorträge und Kurse aller Art anbieten. Ob als Bühne für Slampoeten oder Zuflucht für Obdachlose - die Bibliothek ist die denkbar demokratischste Institution. Alle sind willkommen und alle Rassen, Ethnien und gesellschaftlichen Klassen nehmen aktiv am Leben der Bibliothek teil.“
Die Presse ist voller Lob, so schrieb The New York Times „einer der großartigsten und aufregendsten Filme von Wiseman!“, Le Monde ergänzt: „Ein glänzendes Refugium der Intelligenz und demokratischen Teilhabe, dessen Anblick beglückt!”
Frederick Wiseman, der Großmeister des beobachtenden Dokumentarfilms, wird am 1. Januar 89 Jahre alt. Seine gefeierten Werke schildern universale Institutionen von der Schule bis zur Bühne. Sein Markenzeichen, der Verzicht auf bevormundende Interviews und Kommentare, fordert den Betrachter zum Mitdenken auf. Seit 1967 hat Frederick Wiseman 41 Dokumentar-, dramatische und narrative Filme gedreht, die allgemein menschliche Erfahrungen in einem breiten Spektrum an sozialen Einrichtungen beleuchten, darunter »La Danse: Das Ballet der Pariser Oper« und »National Gallery«. »Ex Libris - The New York Public Library« ist sein 42. Dokumentarfilm. Für sein einflussreiches Schaffen wurde er 2014 mit einem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk und 2016 mit einem Ehren-Oscar ausgezeichnet.
Seit seinem ersten Dokumentarfilm »Titicut Follies« von 1967 hebt sich der Pionier des rein beobachtenden Direct Cinemas von seinen Zeitgenossen ab: Seine Filme brauchen weder Interviews noch hinzugefügte Musik und verzichten auf erklärende Kommentare und chronologische Abfolge. Vielmehr drückt er sich in thematischen Sequenzen aus, die den Sachverhalt durch Gegenüberstellung und Vergleich erfassen. Er bietet eine Art Rohsicht und überlässt es dem Betrachter, sich eine eigene Meinung zu bilden. Den Ton nimmt Wiseman grundsätzlich selbst auf, der Kameramann wird von ihm durch Zeichen dirigiert, und den Schnitt behält sich wiederum Wiseman vor.
ak

Buch: Frederick Wiseman

Regie: Frederick Wiseman

Kamera: John Davey

Produktion: Frederick Wiseman, Karen Konicek

Bundesstart: 24.10.2018

Start in Dresden: 24.10.2018

FSK: o.A.