Jota - ein spanischer Tanz
Nach »Flamenco« und »Fados« behandelt der 86-jährige Carlos Saura jetzt La Jota, den traditionellen Tanz und die dazugehörige Musik aus seiner Heimat Aragon, und fügt damit seiner riesigen Filmographie ein weiteres musikalisches Wimmelbild hinzu. Seit etlichen Jahren begnügt sich der Mann, dessen Filme einst unter Franco scharfer Zensur und direkten Angriffen ausgesetzt waren, mit der reinen Lehre des Tanzes und der Kunst der Musik. Und bewahrt nichts weniger als ihre Schönheit und Unsterblichkeit in der spanischen Kultur, um sie späteren Generationen zu vererben. Seine routinierten Bühnensequenzen werden getragen von gestandenen KünstlerInnen wie die Tänzerin Sara Baras oder Miguel Ángel Berna und traditionell begleitet von Musikern wie Carlos Núñez oder Juan Manuel Cañizares. La Jota, deren Wurzeln im 18 Jh. liegen, hat trotz ihres 3/4 Taktes und ähnlicher Schrittfolgen nichts gemein mit dem mitteleuropäischen Walzer und es ist wohl kaum denkbar, dass hierzulande ein Walzer, geschweige denn eine Jota auf Beerdigungen getanzt worden wäre. Ganz gleich, ob Sauras farbenfrohe Tableaus eine moderne Bühnenchoreographie beinhalten oder ein nachempfundenes Dorffest, der Meister des transparenten Lichtes, der tanzenden Silhouetten und der ergreifenden Massenszenen scheint bis ins hohe Alter beseelt von der Wucht einer der ältesten Ausdrucksformen der Menschheit.
Alpa Kino
Buch: Carlos Saura
Regie: Carlos Saura
Kamera: Paco Belda
Musik: Alberto Artigas, Giovanni Sollima
Produktion: Gabriel Arias-Salgado, Leslie Calvo, Axel Kuschevatzky, Carlos Saura Medrano
Bundesstart: 06.12.2018
Start in Dresden: 06.12.2018
FSK: ab 12 Jahren