Die Schatten der Wüste

Dokumentation, Deutschland/Indien 2018, 89 min

Baskaran arbeitet als Arbeitsmigrant in Dubai, um seinen Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Er kündigt seine Rückkehr an, meldet sich dann aber lange nicht mehr. Völlig unvermittelt kommt die Nachricht von seinem Tod. Für seine Ehefrau Sundari bricht die Welt zusammen. Sie gerät mit ihren beiden Kindern, den Zwillingen Hemalatha und Hemachandran, in große Existenznot. Wie geht das Leben weiter für Sundari, die sich als Witwe plötzlich auf der untersten Stufe der indischen Gesellschaft wiederfindet, immer begleitet von der quälenden Frage, was wirklich passiert ist, in der fernen Welt der Großbaustellen und Migrantensiedlungen?
Junge Männer in der Fremde, sie arbeiten mit oder ohne Vertrag und hoffen auf finanziellen Erfolg. Sie arbeiten in einem reichen Land und werden schlecht bezahlt. Manche schicken Geld nach Hause, manche nicht. Manche sehen ihre Familien ein-, zweimal im Jahr, manche noch seltener und manche nie wieder. Sie überleben einen Konflikt nicht, sie sterben bei einem Arbeitsunfall oder sie begehen Selbstmord, um nicht den zu Hause gebliebenen Familien die eigene Erfolglosigkeit eingestehen zu müssen. Einer von ihnen ist Baskaran.
Manches davon ist uns auch in Europa nicht fremd. Wir wissen, dass Ausbeutung nie ein lokales Phänomen ist, aber wir wissen wenig darüber, wie diese mörderische Abhängigkeit in einem anderen Teil der Welt aussieht.
Die Filmemacher Jayakrishnan Subramanian und Franziska Schönenberger machen sich auf den Weg nach Cuddalore in der indischen Provinz Tamil Nadu. Sie wollen herausfinden, was wirklich geschehen ist und Sundari auf ihrem schwierigen Weg in ihr neues Leben begleiten. Eine dokumentarische und poetische Spurensuche beginnt.