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Nur eine Frau

Drama, Deutschland 2019, 97 min

Im Jahr 2005 ging ein Fall von „Ehrenmord“ durch die Medien und brachte ein Thema, das mehr Menschen betrifft, als wahr- und angenommen. Die nur 23-jährige Hatun Sürücü wurde in Berlin Tempelhof auf offener Straße von ihrem Bruder im Namen der Familie getötet. Die routinierte deutsche Regisseurin Sherry Hormann, bekannt für Filme wie »3096 Tage« und »Wüstenblume«, greift diese Geschichte nun als Spielfilm auf.
In »Nur eine Frau« rekonstruiert sie die Ereignisse, den Lebensweg der Protagonistin und wie es so weit kommen konnte. Nachdem die Ehe von Aynur (Almila Bagriacik) und Bekir (Özgür Karadeniz) gescheitert ist und sie wieder bei ihren Eltern eingezogen ist, beschließt sie sich ihr eigenes Leben aufzubauen. Sie sucht sich einen Job, zieht mit ihrem Baby in eine eigene Wohnung, legt das Kopftuch ab und verliebt sich in einen Deutschen (Jacob Matschenz). Das gefällt ihrer Familie nicht, die beschließt, dass Aynur sterben muss. Die Regisseurin Hormann rekonstruiert ihre Geschichte anhand echter Interviews und stellt diese fast minutiös in ihrem Film nach. Dank eines authentischen Settings, den wunderbaren Darstellern, allen voran die Hauptdarstellerin Almila Bagriacik, und einem realistischen und nicht pathetischen Blick auf die Ereignisse, gelingt der Filmemacherin ein einfühlsames Drama und gleichzeitig höchst politisches Kino. »Nur eine Frau« schafft es, viele Themen wie Emanzipation, Familie und Integration anzusprechen, so dass der Zuschauer gar nicht anders kann, als danach sensibilisierter dafür zu sein.
Doreen

Buch: Florian Öller

Regie: Sherry Hormann

Darsteller: Almila Bagriacik, Meral Perin, Rauand Taleb, Özgür Karadeniz, Idil Üner, Armin Wahedi Yeganeh, Merve Aksoy

Kamera: Judith Kaufmann

Musik: Fabian Römer

Produktion: Vincent TV, rbb, WDR, SWR, NDR, HR, Sandra Maischberger, Rolf Bergmann, Marc Brasse, Eric Friedler

Bundesstart: 09.05.2019

Start in Dresden: 09.05.2019

FSK: ab 12 Jahren