Diebe der Nacht

Drama/Kriminalfilm, Frankreich 1996, 118 min

Als der einflussreiche Verbrecher Ivan ermordet wird, zwingt sein Ende alle Hinterbliebenen zum Neuanfang. Auch sein Bruder Alex, der aus Abgrenzung zur kriminellen Familie Polizist wurde und Ivan zeitlebens verachtet hat, muss plötzlich erkennen, wie eng Gefühle und Beruf miteinander verknüpft sind.
Wie kann er Ivans kleinem Sohn Trost spenden? Wie kann er sein Verhältnis mit der wilden, orientierungslosen Juliette rechtfertigen, deren Bruder Ivans rechte Hand war? Und wie soll er mit der schönen Philosophieprofessorin Marie umgehen, die eine obsessive Liebe zu Juliette auslebt und in Alex nur einen verbündeten Rivalen sieht?
Regisseur André Téchiné versucht Antworten auf die komplexen Fragen all seiner Figuren zu finden, folgt ihren Lebenswegen, wechselt die Perspektiven und entblättert die Wahrheit durch Zeitsprünge nur allmählich. Doch am Ende geht das Leben weiter - wenn auch nicht für jeden der Beteiligten… »Diebe der Nacht« ist ein klassisches Melodram im Gewande eines „film noir“. Eine Geschichte über Gangster, Polizisten und Philosophen, die sich ähnlicher sind, als sie glauben. Kunstvoll verästelt und aus vielerlei Perspektiven wird erzählt über Leute, die allesamt rauben: die einen Güter, die anderen Gefühle. Zu erwähnen, dass neben Daniel Auteuil Catherine Deneuve brilliert, ist fast schon ein Allgemeinplatz.