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Der Funktionär

Dokumentation, Deutschland 2018, 74 min

Klaus Gysi war einer der führenden Kulturpolitiker der DDR. 1912 geboren, war er zwei Jahre alt, als der Erste Weltkrieg begann. Als er sechs war, brach das Kaiserreich zusammen. Mit 17 sah er vor dem Fenster der elterlichen Wohnung einen erschossenen Arbeiter auf der Straße liegen. Er trat dem kommunistischen Jugendverband bei, später der kommunistischen Partei. Bis 1945 lebte er illegal in Berlin. Dann machte er im sozialistischen Deutschland Karriere, Abstürze inbegriffen. Er war Verlagsleiter, Kulturminister, Botschafter, Staatssekretär für Kirchenfragen. Ein Meister der Gesten und des geschickten Taktierens im sozialistischen Apparat. 1988, kurz vor dem Ende der DDR, entließ ihn die Partei aus dem Staatsdienst. 1999 starb er.
Knapp 20 Jahre nach dem Tod seines Vaters Klaus Gysi (1912-1999) hat der Regisseur Andreas Goldstein (»Adam und Evelyn«) einen sehr persönlichen Film über ihn gedreht - über einen Mann, den er als Junge nur in Momentaufnahmen erlebt hat und der auch noch für den erwachsenen Sohn voller Widersprüche bleibt. Sein Film ist ein (auto)biographischer Essay mit einer Fülle von Fotos, Archivmaterial aus dem DDR-Fernsehen und Aufnahmen aus Ostberlin. Er erzählt nicht nur eine private Geschichte, sondern zielt auch auf eine neue Betrachtung jenes deutschen Staates ab, der 1989/90 untergegangen ist.

Buch: Andreas Goldstein

Regie: Andreas Goldstein

Kamera: Jakobine Motz

Produktion: Oktoberfilm, Ma.ja.de., ZDF, Susanne Binninger, Andreas Goldstein, Heino Deckert, Burkhard Althoff

Bundesstart: 11.04.2019

Start in Dresden: 11.04.2019

FSK: ab 6 Jahren