Rambo: Last Blood

Rambos letzte Reise endet dort, wo auch deutsche Senioren immer öfter ihre Ruhe finden - in Bulgarien. Immerhin ist er selbst ja auch halb Deutscher (und halb Indianer). Im Film allerdings soll die Puszta Mexiko und Johns Heimat Arizona darstellen. Und ein bisschen Teneriffa stand auch noch auf dem Drehplan. Der mittlerweile 73-jährige Sylvester Enzio Stallone bestückt seinen mittlerweile über 60 Jahre alten US Army Seesack wieder mit Waffen und Explosivstoffen, um diesmal einem Drogen- und Menschenhändlerkartell die Welt des Schmerzes zu zeigen. Stallone ist ja, im Gegensatz zu Hollywoodkumpel Schwarzenegger, im Alter immer breiter (und straffer) geworden und der Haaransatz dürfte demnächst auch direkt an den Augenbrauen ansetzen, wenn er so weiter schnippeln lässt. Fast zehn Jahre hat Sly gewartet, um noch einmal zu Stirnband, Messer, Pfeil und Bogen zu greifen. Zwischendurch hat er mit seinen »Expendables« einigen Erfolg gefeiert, seinen Sly-Arnie Film »Escape Plan« zur DVD-Filmreihe gemacht und auch sonst noch einige eher unbekannte Streifen gedreht. Nun aber geht es tatsächlich zum „letzten Gefecht“ - wo doch der Vorgänger »John Rambo« der Film mit den meisten Toten aus der Reihe war.
Doch ein John J. Rambo kann eben nicht einfach im Schaukelstuhl sitzen und in Ruhe über seine Familienfarm blicken wie der mächtige Thanos nach getaner Arbeit. Immer gibt es Ärger, immer muss Gerechtigkeit und Vergeltung geübt werden, weil böse Menschen eben nicht einsichtig sind. Aber das will man den jugendlichen Menschen im Studium der Sozialen Arbeit nicht sagen. Deshalb werden viele jüngere Kinobesucher sicherlich schockiert und traumatisiert sein, wenn sie den Hinweis: ab 18 nicht für bare Münze nehmen und soviel gebündelte, heteronormative, weiße und besonders männliche Gewalt erleben und wirklich gaaar kein bisschen Achtsamkeit und Klimarettung zu sehen ist. Besser ist da der Herr Terminator im Herbstprogramm - da strotzt es nur so von weiblichen Kämpfern.
Pinselbube