Die Rüden
In einer Arena aus dunklem, vernarbten Beton treffen vier junge Gewaltstraftäter auf drei kampflustige Hunde mit metallenen Maulkörben. Und auf Lu, die angstfreie, hochkonzentrierte Hundetrainerin. Sie siedelt ihr so riskantes, wie von den Strafvollzugs-Autoritäten misstrauisch überwachtes Projekt jenseits der Fragen nach Täter und Opfer, Schuld und Sühne an. Lu lässt sich ein auf das Unaussprechliche, das Unkontrollierbare und das Ungewisse, in das es führt. Die Täter, die Tiere, sie selbst. So wird sie zur Provokation und ihr Ansatz zum Sprengsatz für ein System, das noch immer glaubt, man könne Gut und Böse wirklich auseinander sortieren. Lu lotet auch die Grenzen der Männlichkeit aus. Am Abgrund von Aggression, Gewalt und Uneinsichtigkeit wird die männliche zur menschlichen Grenze. Und deren Überwindung zu einem Thema für uns alle: Die Zornigen wie die Zaghaften, die Handelnden wie die Verdrängenden, vor allem aber: Männer wie Frauen. Der Film ist eine so eindrückliche wie verstörende Reise zum Mittelpunkt der Menschlichkeit.
Hintergrund: Weltweit sind siebzig Prozent aller Gewaltstraftäter jung und männlich. Sie sind es, die im nicht seltenen Extremfall Busse in Menschengruppen lenken, mit Fäusten und Waffen ihre Ziele erkämpfen, sich gar selbst in die Luft sprengen. Junge und jüngste Männer bilden ein höchst effizientes Instrument des Terrors. Sie sind Täter. Und sie sind Opfer. Und durchaus auch Retter.
Buch: Nadin Matthews, Connie Walter
Regie: Connie Walther
Darsteller: Nadin Matthews, Ibrahim Al-Khalil, Konstantin-Philippe Benedikt, Ali Khalil, Marcel Andrée, Sabine Winterfeldt, Robert Mehl, Mathis Landwehr
Kamera: Birgit Gudjonsdottir
Musik: Hans-Joachim Roedelius, Arnold Kasar
Produktion: hands-on producers GmbH, zero one film
Bundesstart: 20.08.2020
Start in Dresden: 20.08.2020
FSK: ab 12 Jahren