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Und morgen die ganze Welt

Drama, Deutschland 2020, 111 min

Filme, die die aktuelle politische Situation so gut wie »Und morgen die ganze Welt« darstellen, sind manchmal ein wunderbares Gedankenexperiment. Was passiert also, wenn man sich einfach gegen das System stellt?
Luisa (Mala Emde) spürt genau diesen Drang. Sie studiert im ersten Semester Jura und kommt eigentlich aus gutem Hause. Doch das Land wandert immer weiter nach rechts und sie muss irgendetwas tun. Zunächst demonstriert sie zusammen mit ihrer Freundin Batte (Luisa-Céline Gaffron) mit der autonomen Gruppe P81. Bei den Demos lernt sie den sehr charismatischen Alfa (Noah Saavedra) und dessen besten Freund Lenor (Tonio Schneider) kennen. Die beiden besitzen diesen Drang etwas zu tun, nur vervielfacht, denn Gewalt ist für die beiden ein legitimes Mittel, etwas durchzusetzen. Luisa gerät in eine Spirale aus Gewalt, Demonstrationen, dem Gefühl etwas zu verändern und muss sich bald entscheiden, wie weit sie bereit ist zu gehen. Es steht viel auf dem Spiel und auch die Konsequenzen bezüglich ihrer Familie und Freunde sind nicht unerheblich.
Drehbuchautorin und Regisseurin Julia von Heinz möchte seit langem den Stoff zu »Und morgen die ganze Welt« verfilmen. Zusammen mit ihrem Mann John Quester verfasste sie das Drehbuch. Im Jahr 2020 ist der Stoff aktueller denn je. Die Uraufführung fand bei den Filmfestspielen in Venedig 2020 statt und wurde dort für den Goldenen Löwen nominiert. Julia von Heinz ist damit die dritte deutsche Regisseurin, die jemals in den Wettbewerb der Mostra eingeladen wurde. Mala Emde erhielt den Preis Bisato d’Oro als beste Darstellerin für die Hauptrolle der Luisa.
Anne