Fly

Mit »Bandits« lieferte uns die Regisseurin Katja von Garnier vor 24 Jahren einen starken Frauenfilm, der den Kampfgeist vieler junger Zuschauerinnen schärfte. Danach blieb sie weiter im Geschäft und widmete sich mit der Filmreihe »Ostwind« einem jüngeren Publikum. Jetzt kehrt sie mit »Fly« zu ihren Wurzeln zurück. Auch hier spielt die Geschichte (wie anfänglich auch bei »Bandits«) in einem Gefängnis. Im Mittelpunkt steht die 20-jährige Bex (Svenja Jung), welche neu in der Haftanstalt ist und gleich in ein Resozialisierungsprogramm gesteckt wird. Dort soll sie mit einer Gruppe junger Menschen über das Tanzen zu sich selbst finden. Unter der Leitung Avas (Jasmin Tabatabai) und dem Druck ihrer Anwältin Goldberg (Katja Riemann) macht sie irgendwann widerwillig mit. Dabei entdeckt sie nicht nur ihre Gefühle für Jay (Ben Wichert), sondern auch sich selbst, bis ihre Vergangenheit sie auf einmal wieder einholt. Auch der mittlerweile elfte Spielfilm der deutschen Regisseurin strotzt vor ihren Lieblingszutaten Stärke, persönliche Entwicklung und behält einen klaren Fokus auf Frauen. Hinzu kommen hier die perfekt choreographierten Tanzszenen, welche nicht nur Freunde solcher Filme beeindrucken, zumal sie kein reiner Selbstzweck sind, sondern auch die Geschichte voranbringen. »Fly« ist ein durch und durch starker Film, der eine neue Generation anspricht und nun deren Kampfgeist wachrüttelt.
Doreen