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Frühling in Paris

Drama/Romanze, Frankreich 2020, 78 min

Ganz Paris träumt von der Liebe. Als sich dieser Cole Porter-Gassenhauer 1954 auf den Plattentellern drehte, waren selbst die Eltern von Regisseurin und Hauptdarstellerin Suzanne Lindon noch nicht geboren. Sandrine Kiberlain und Vincent Lindon lernten sich auf dem Filmset in Paris kennen, verliebten sich auf der Leinwand und auch davor, und haben nun eine 21-jährige Tochter, die ihren ersten Kinofilm gedreht hat. Sich mit 16 Lenzen in Paris zu verlieben, gestaltet sich für die Schülerin Suzanne zunächst etwas schwierig. Mit einem Bein tanzt sie bereits viel weiter als alle aus ihrem Freundeskreis, mit dem anderen tritt sie auf der Stelle, wenn sie sich im Kreise ihrer Mitschülerinnen langweilt, deren Geschnatter sie nicht berührt - ganz zu schweigen von den Jungs. Suzannes Blick geht immerzu in die Ferne und genau dort trifft er auf zwei ebenso suchende Augen. Sie sitzen im Kopf eines 35-jährigen Theaterschauspielers, der mit sich und seiner Arbeit unzufrieden ist. Noch weiß Suzanne davon nichts, sie beobachtet nur einen Mann (Arnaud Valois), von dem sie bald erfahren wird, dass er Raphaël heißt, mit dem sie tanzen und den sie lieben wird. Aber noch ist es nur sein Gesichtsausdruck, der zu dem ihren passt. Suzannes melancholische Verbundenheit spürt diesem Gesicht nach, ihr tanzendes Bein hüpft vor Freude, macht einen Schritt und noch einen, und ihr Herz hüpft mit und pocht auch noch am nächsten Tag, wenn sie ihm wieder heimlich nachschaut. Als sie sich dann kennenlernen, geht alles wie von Zauberhand. Er lauscht ihrer Stimme, sie nimmt seine Bewegungen auf, gemeinsam hält ihrer beider Leben plötzlich inne. Um sich nur noch um das des anderen zu drehen …
Suzanne Lindon stand kurz vor dem Schritt an die Hochschule für Kunst, als sich über jenen letzten Sommer eine Melancholie legte, die sie gleichzeitig zurückhalten wollte in ihrer nicht-mehr-ganz-Kindheit und die sie auch fort trieb in die noch-nicht-ganz-Erwachsenenwelt. Mit 16 Jahren begann sie, dieses Drehbuch zu verfassen, als eine Art Tagebuch. Sie wusste von der ersten Seite an, wen sie mit der Hauptrolle besetzen wollte …
Rollo Tomasi