Crazy

Komödie, Deutschland 2000, 95 min

Hans-Christian Schmids mit leichter Hand inszenierte Literaturadaption von Benjamin Lebert knüpft nahtlos an seine Erfolge mit »23« und »Nach fünf im Urwald« an. Benjamin Lebert ist “Halbseitenspastiker” und schildert Anekdoten, Schülerstreiche, Mutproben und erste sexuelle Erfahrungen im Internat Neubeuern. Dabei ist es ein großes Verdienst von Robert Stadelober (»Sonnenallee«), dass man weder Mitleid noch Betroffenheit mit seiner gelähmten Figur empfindet und vielmehr mit Interesse in seine Beziehungswelten eintauchen kann. Es geht um die Abenteuer der Internatscliqe. Zu den pubertären Highlights gehören auch die Sitzungen bei der Sexualkundlerin (Dagmar Manzel), der Besuch eines Stripplokals und erste, linkische Annährungen an eine Klassenkameradin. Das hierbei der voyeuristische Blick nicht zu vordergründig wird, liegt an der glaubwürdigen Direktheit mit der der Film vorgetragen wird und ist auch ein Ergebnis der schon jahrelang kreativ-erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Produzenten Jakob Claussen und Thomas Wöbke. Burghard Klaussner, Oona David Liebich und Tom Schilling runden das Ensemble auf sehenswerte Weise ab.