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Die letzten Reporter

Dokumentation, Deutschland 2021, 98 min

»Die letzten Reporter« erzählt die Geschichte von Lokaljournalisten. Von Leuten, die für Zeitungen schreiben, deren Leser in der Umgebung leben. Einer berichtet über Sport, eine über Soziales, einer über das bunte Leben. Drei sehr unterschiedliche Menschen, die eines verbindet: Dank ihrer persönlichen Eindrücke und Empfindungen liefern sie Informationen aus erster Hand. Sie schreiben exklusiv für die, die sich und ihre lokalen Belange im weltweiten Netz kaum finden. Doch die Zeiten sind im radikalen Wandel und das Berufsbild ändert sich. Der rasant wachsende Online-Journalismus stellt die Reporter vor neue Aufgaben - wenn ihr Berufsstand nicht aussterben soll, müssen sie sich neu erfinden.
»Die letzten Reporter« begleitet drei von ihnen auf dem schwierigen Weg, das Neue zu wagen ohne das Alte zu verlieren.

Directors Note: „Ich zog vor 14 Jahren als Abonnent der Süddeutschen Zeitung aufs Dorf in Ostdeutschland. Ich bekam so noch immer viel mit von der Welt, ohne etwas von meiner Umgebung zu wissen. Ich hatte keine Ahnung, was um mich herum passierte und mir wurde sehr bald klar, wozu es Lokalzeitungen braucht. Sie befriedigen Grundbedürfnisse, um die sich medial kein anderer zu kümmern scheint. Auch in meiner Nachbarschaft lasen die Leute alle diese Zeitung, die voller Werbung von mir unbekannten Firmen und Läden war. Lokalgazetten leben von jeher von Anzeigen und Abos.
In den USA hat vor 10 Jahren ein großes Printsterben eingesetzt, das in der jüngsten Rezession und besonders durch Corona dramatische Züge angenommen hat. Von ein paar tausend Tageszeitungen sind nur noch wenige hundert übrig.
Auch hier hat dieser Trend eingesetzt. Im Verlauf der Produktion begegneten mir über fünfzig JournalistInnen von Lokalzeitungen aus ganz Deutschland, die alle diese Problematik aus ihrem Landkreis kannten. Dieser Wandel ist mittlerweile in ganz Europa in vollem Gange. Es ist ein großes Thema, über das kaum einer spricht. Lokalzeitungen kämpfen ums Überleben und mit ihnen eine Generation von Menschen, die ihre Heimat nicht im Netz finden. Sie sind über fünfzig und leben in dünn besiedelten Räumen. Eigentlich wie ich.“

Buch: Jean Boué

Regie: Jean Boué

Kamera: Anne Misselwitz

Musik: Fredrik Kinbom, Hans-Jörn Brandenburg

Produktion: JABfilm, NDR, Jean Boué, Nicola Nagy, Jost Nolting, Timo Großpietsch

Bundesstart: 24.06.2021

Start in Dresden:

FSK: o.A.