Death of a Ladies’ Man

„Like a bird on the wire, I have tried in my way to be free.“ Der alternde College-Professor Samuel O’Shea (Gabriel Byrne), charmant, weltläufig und notorischer Womanizer prallt auf eine Reihe harter Fakten. Dass seine wesentlich jüngere Frau ihn betrügt, ist noch der harmloseste Fakt. Schwerer wiegen die Halluzinationen, die Samuel immer häufiger heimsuchen. Sein toter Vater Ben (Brian Gleeson) sitzt plötzlich am Tisch, die beiden tauschen sich über die Vergangenheit aus. Seine Studierenden scheinen im Hörsaal während der Vorlesung plötzlich in Partylaune auszubrechen, über der Stadt sieht Sam futuristische Flugobjekte. Letztlich sind diese surrealen Bilder jedoch nicht Samuels nicht ganz unproblematischen Umgang mit harten Getränken geschuldet, sondern einem Krankheitsbild, das ihn hart mit seiner Endlichkeit konfrontiert. Er kehrt heim nach Irland, blickt zurück und nach vorn und träumt immer noch von der Liebe. Regisseur und Drehbuchautor Matt Bissonnette hat Gabriel Byrne die Figur des Professors auf den Leib geschrieben. Leonard Cohens Stimme und Jessica Paré als Französin Charlotte in der irischen Einöde komplettieren den melancholischen Status Quo des charmanten Antihelden.
Grit Dora