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Benedetta

Drama/Kostümfilm, Frankreich 2021, 131 min

Paul Verhoeven, der Meister der Provokation, meldet sich mit einem Paukenschlag zurück: Vier Jahre nach seinem Golden-Globe-Erfolg mit »Elle« legt der Regisseur mit der erotischen Liebesgeschichte zweier Nonnen einen fieberhaften Geniestreich vor, der bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen von Cannes für Aufsehen sorgte. Italien im 17. Jahrhundert: Hinter den Mauern des Klosters von Pescia versetzt die Novizin Benedetta Carlini (Virginie Efira) die Oberhäupter der katholischen Kirche in Aufregung, als die Wundmale Christi an ihrem Körper auftreten. Trotz anfänglicher Zweifel an der Echtheit der Stigmata steigt Benedetta als „Auserwählte Gottes“ zur Äbtissin auf. Von nun an genießt sie Privilegien in der Ordensgemeinschaft, die ihr ein geheimes Doppelleben erleichtern: Sie lässt sich von der Nonnenschülerin Bartolomea (Daphné Patakia) in die Geheimnisse körperlicher Lust einführen. Doch die ehemalige Klostervorsteherin Felicita (Charlotte Rampling) kommt dem verbotenen Treiben auf die Spur …
Basierend auf dem Buch »Immodest Acts« von Judith C. Brown zeichnet Verhoeven das Leben der lesbischen Nonne Benedetta Carlini nach und lässt Religion und Sexualität auf nie gesehene Weise aufeinanderprallen. Das doppelbödige Drama mit Virginie Efira als Benedetta, Daphné Patakia als verführerische Novizin und Charlotte Rampling als strenge Äbtissin erzählt von dem Aufstieg einer jungen Frau, die sich zielstrebig an die Spitze einer Männerdomäne kämpft. Ihr perfides Spiel mit der Wahrheit erinnert dabei an Verhoevens Klassiker »Basic Instinct«. Sujet und Subversion, Traum und Wirklichkeit, Sex und Tod: Das Kino von Paul Verhoeven ist ein Kino symbiotischer Widersprüche. Ein Kino, das umstellt ist von Trugbildern, auf der Suche nach Wahrheit, verortet in großer Ungewissheit. Ein Kino, das mit attraktiven Oberflächen lockt, aber von den finsteren Abgründen darunter erzählt. Ein Körperkino - lustvoll, sinnlich, gnadenlos. Verhoeven - Humanist, Satiriker, Filmemacher: Seit den 1970er Jahren ist der gebürtige Niederländer als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent tätig. In seiner mittlerweile über ein halbes Jahrhundert langen Karriere ist er sowohl bei den Oscars als auch bei der Verleihung der Goldenen Himbeere zu Gast gewesen. Auch seine Filme inspirieren Widersprüche - und Missverständnisse.
ak