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Lamb

Drama/Mystery, Island/Schweden/Polen 2021, 106 min

Das Land so weit, der isländische Himmel so hoch oben, gesäumt von schwermütigen Bergketten. Hier züchten Maria und Ingvar Schafe, führen ein stilles, fast karges Leben. In dieser selbstgewählten Einöde ganz aufeinander angewiesen, sind sie sich eng verbunden. Dennoch liegt ein Schatten auf ihnen, wie der schwere Nebel, der fast durchgehend über dem Land steht. Es wird nie recht hell. Eines Nachts ist wieder Lammzeit im Stall, das Ehepaar steht einem Schaf bei der Geburt bei und traut seinen Augen nicht: Das Neugeborene ist halb Mensch, halb Schaf. Ein kurzer Blickwechsel, eine stille Entscheidung. Sie nennen es Ada und ziehen es wie ein eigenes Kind auf. Die Dreiheit ist perfekt, sie sind allein, keine gesellschaftlichen Konventionen beeinflussen ihr abgeschiedenes Leben. Familienglück keimt auf, doch die Herde und das Mutterschaf reagieren auf den Raub des Lamms. Als schließlich Ingvars Bruder Pétur eintrifft, kommt es zu starken Spannungen.
Valdimar Jóhannsson setzt sich in seinem ersten Langfilm mit dem Verhältnis von Mensch und Natur auseinander, dem Zwiespalt zwischen menschlicher Fürsorge und Behütung auf der einen und Manipulation und Anmaßung auf der anderen Seite. »Lamb« ist ein beunruhigender Genre-Sprenger, ein originelles Naturdrama mit überraschenden Horror- und Folkelementen. Maximale Sogwirkung also und Noomi Rapace ist mal wieder überwältigend gut.
Grit Dora