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Ballade von der weißen Kuh

Drama, Iran/Frankreich/Deutschland 2020, 106 min

Der Berlinale-Wettbewerbsfilm erzählt eindringlich und in meisterlichen Bildkompositionen von den Folgen eines fatalen Justizirrtums. Mit großer Intensität und starkem Spiel beeindruckt Regisseurin Maryam Moghaddam als Mina, die mutig ihren Weg geht und die Frage nach moralischer und gesellschaftlicher Schuld aufwirft. »Ballade von der weißen Kuh« ist großes iranisches Kino, das tief berührt.
Ihrer kleinen Tochter erzählt Mina, dass der Papa weit weg wäre. In Wirklichkeit wurde er hingerichtet. Ein Jahr nach seinem Tod erfährt Mina, dass ihr Mann unschuldig war. Die Behörden stellen ihr eine finanzielle Entschädigung in Aussicht, doch Mina nimmt den Kampf gegen ein menschenverachtendes System auf und fordert mehr als nur materielle Wiedergutmachung. Eines Tages begegnet Mina einem Freund ihres Mannes, der eine alte Schuld begleichen will. Mina lässt ihn in ihr Leben, ohne sein Geheimnis zu kennen.
„Der Film funktioniert auf mehreren Ebenen. Als ein Werk, das zeigt, wie jemand versucht, das Nichtwiedergutzumachende irgendwie doch gutzumachen, aber auch als eine Produktion, die das Drama dieses Versuchs schmerzhaft gewiss werden lässt. Denn wie der Richter sich seinen Weg ins Leben von Mina und ihre Tochter bahnt, ist vom Wunsch nach Sühne getrieben, aber im Grunde natürlich auch ein ungewollt perfides Spiel. Die Wechselwirkung dieser beiden Lesarten ist es auch, die den Film so intensiv geraten lässt. »Die Ballade von der weißen Kuh« ist ein starker, zur Diskussion anregender Film, der lange nachwirkt.“ Peter Osteried, www.programmkino.de
ak