Est-Quest
‚Indochine‘ von Regisseur Regis Wargnier gewann 1992 den OSCAR für den ‚Besten ausländischen Film‘. Auch in seinem neuen Film hält der französische Meister an diesem Sujet fest: ein Frauenschicksal vor einem weltgeschichtlichen Hintergrund, eine Hymne an die Individualität, die gegen ein totales Regime triumphiert. Kurz nach dem Ende des II.Weltkrieges erliess Stalin eine Amnestie für Emigranten. Auch Alexei (Oleg Menchikow) und seine französische Frau Marie (Sandine Bonnaire) kehren in die Sowjetunion zurück und fallen den Gesetzen des Diktators zum Opfer. Sie überleben zuerst einmal die ärmlichen Verhältnisse in Kiew. Doch Marie kann sich mit den herrschenden Verhältnissen nicht abfinden und opponiert gegen das System. Gleichzeitig beginnt sie eine unglückliche Liebesgeschichte mit einem Sportler. Wegen ihrer rigorosen Haltung und wegen ihrer verbalen Attacken wird sie verhaftet und in den Gulag deportiert. Nach Stalins Tod gelingt es ihrem Mann, einen vom Schicksal tief gezeichneten Menschen zu befreien. Regis Wargnier spannt einen erschreckend faszinierenden Bilderbogen über eine Welt auf, von der geglaubt wurde, dass sie längst überwunden wäre, die sich jedoch auf jedes diktatorische Regime nahezu nahtlos übertragen lässt. Getragen von großartigen Schauspielerleistungen erhielt auch „Est-Quest - eine Liebe in Rußland“ eine Oscar-Nominierung als „Bester ausländischer Film“.
Buch: Sergei Bodrow, Rustam Ibragimbekow, Louis Gardel, Régis Wargnier
Regie: Régis Wargnier
Darsteller: Sandrine Bonnaire, Oleg Menshikow, Catherine Deneuve, Sergei Bodrow jr., Ruben Tapiero, Erwan Baynaud
Kamera: Laurent Daillard
Musik: Patrick Doyle
Bundesstart: 29.06.2000
Start in Dresden: 29.06.2000