Blue Beetle

Aha, endlich mal wieder eine Comicverfilmung! Da lachte das Herz des Arthouse-Kinofans und der schöngeistige Cineast freut sich auf eine ganz neue Geschichte. Jaime Reyes (Xolo Maridueña) ist ein unbedeutender, heranwachsender Mann, der überraschend an eine seltsame Skarabäus-Figur gerät, die sich als außerirdische Technologie entpuppt und den Knaben zum Superhelden mit Superfähigkeiten aufmotzt, auf dass er nun als Blue Beetle durch die Welt hüpft oder kriecht oder fliegt.
Nun ist es ja nicht so, dass diese Grundgeschichte: Junge/junger Mann/Mensch kommt überraschend an besondere Fähigkeiten, muss die Welt vor Schurken und einem ebenfalls super befähigten Gegner retten, sehr neu ist, aber diesmal ist der Held Mexikaner! Hossa!
Also gaaaanz anders als bei Spiderman, Venom, Ms. Marvel, Flash, und ca. 200 anderen Sprechblasenhelden. Allerdings nicht erst für den Film, sondern bereits seit 2006 in der Comicwelt. Also darf der Woke-Alarm nur leise klingeln. Tatsächlich tobt Herr Käfer aber schon seit den 1940er Jahren durch die Hefte, damals aber noch ohne wilde Fähigkeiten aus einer anderen Welt. Der aktuelle Beetle ist da ganz anders als seine beiden Vorfahren, sein Käfer ist mit ihm verschmolzen und wie ein Schutzpanzer und Fluggerät konzipiert. Im Vergleich zum gerade noch laufenden »The Flash«, der mit seiner Zeitreise/Multiversum Geschichte durchaus komplexe Strukturen aufweist, wird dieser Streifen wohl nur das altbekannte Muster aufwärmen und mit ein bisschen Humor würzen. Dabei gibt es im Bereich Animation/Zeichentrick durchaus gute und spannende Abenteuer, wenn der Beetle mit seinen jungen Teamkollegen der „Titans“ die Welt retten muss - und dabei auch mal scheitern darf.
DC weiß scheinbar immer noch nicht so recht, wo man hin will. Im Dezember wird es auf alle Fälle wieder pompös, wenn »Aquaman« and »The Lost Kingdom« für feuchte Kinosessel sorgen.
Pinselbube