How to Have Sex

Drei Freundinnen, genauer gesagt drei BFF's, pfeifen auf die Ergebnisse ihrer Abschlussprüfungen und checken direkt nach Schulschluss in den Flieger ein. Ziel der Übung; auf Kreta den besten Urlaub des Lebens im Vollrausch zu verbringen und diesen womöglich zu krönen mit dem meisten (Schrägstrich) ersten Sex. Letzeres gilt zumindest für Tara, der hierbei ein Examen noch bevorsteht. Sie sind noch keine drei Stunden auf der Insel, da werden sie von den jungen Männern im Nachbarzimmer bereits in Augenschein genommen und auf bevorstehende gemeinsame Aktivitäten hin abgetastet. So weit, so normal. Mia McKenna Bruce, Lara Peake und Enya Lewis stellen das Dreigestirn dar, um das sich die ganze Aufregung nun drehen wird. Die darin besteht, wer wann welches Outfit trägt, welcher der süßeste Typ ist, wovon wie viel getrunken wird, und ob sich die Mädels beim Kotzen gegenseitig die Haare aus dem Gesicht halten. Dass dies schon das Maximum an gegenseitigem Beistand sein würde, mag man sich nicht vorstellen, und doch gestaltet sich der Gedankenaustausch der drei jungen Damen sehr spärlich. Dank einer Helikoptermutter, die es wagt, Prüfungsergebnisse aufs Handy zu schicken, wissen wir von Tara zumindest, dass sie also keinen Abschluss hat. Zurück zur Aufregung. Tara ist gefangen zwischen gepushtem Erwartungsdruck und vollkommener Ahnungslosigkeit beim Thema Sex. Nähe würde ihr gut tun. Doch der Regie- Debütantin Molly Manning Walker gefiel es, ganz bei profaner Sachlichkeit zu bleiben, schließlich begibt sich niemand nach Malia, um Händchen zu halten. Und sie lässt Tara ihre Erfahrungen machen. Auch über sexuelle Selbstbestimmung. Gern hätte Tara diese beim check-out an der Rezeption wieder zurückgetauscht. Doch die naive 16-Jährige vom Anfang will sie auch nicht zurückhaben. Taxifahrer auf Kreta kennen diese Verwandlungen zwischen An- und Abreise… Es gibt mit »Dead Girls Dancing« demnächst übrigens eine hübsche Parallelveranstaltung im Kino, wo ebenfalls drei frische Abiturientinnen auf Reise in den Süden gehen. Aber Vorsicht, hier wird trotz des Titels bei weitem mehr gesprochen und weniger getanzt.
alpa kino