King’s Land

Drama/Kostümfilm, Dänemark/Schweden/Norwegen/Deutschland 2023, 127 min

Wenn der 1755 aus dem Militärdienst seines Königs entlassene Hauptmann Ludvig Kahlen (Mads Mikkelsen) beschließt, dem Angebot seines obersten Dienstherren zu folgen und das wilde Jütland urbar zu machen, eine Siedlung zu gründen und als Lohn einen Adelstitel zu erhalten, rechnet er wohl mit wilden Tieren, einer rauen Heide oder schlechtem Wetter, keinesfalls jedoch mit einem unerbittlichen Widersacher vom benachbarten Gutshof. Kahlen findet in dem ehrgeizigen wie brutalen Adeligen Frederik de Schinkel (Simon Bennebjerg) einen gnadenlosen Konkurrenten. Einen solchen Emporkömmling kann de Schinkel nicht gewähren lassen. Wenn seine Leibeigenen das Weite suchen und Kahlen sie bereitwillig einstellt, trägt dies zur weiteren Eskalation bei. Kahlen macht sich auch angreifbar, als er Anmai Mus, ein Roma-Mädchen, mitsamt ihrer Sippe als Arbeitskräfte anheuert. Dazu kommt, dass Schinkels Cousine und Verlobte Edel Helene nach eingehender Begutachtung des neuen Nachbarn kein Interesse mehr an einer Hochzeit mit dem adligen Menschenschinder hegt. Die Konflikte sind also ausgelegt, die Antagonisten haben Aufstellung genommen, ein Konflikt der schmerzlichen Art scheint in diesem dänischen Western unausweichlich. Der entlaufene Leibeigene Johannes, von Schinkel wieder eingefangen, wird zum Gegenstand allgemeinen Amüsements erkoren und beim Erntedankfest vor aller Augen mit siedendem Wasser zu Tode gefoltert. Kahlen steht dem Mann nicht zur Seite, um sein eigenes Unternehmen nicht zu gefährden. Und sieht sich umstellt von gewissenlosen Schmeichlern. Regisseur Nikolaj Arcel und sein Co-Autor Anders Thomas Jensen schicken einen einfachen Mann durch das agrar-ökonomische Jammertal des 18. Jahrhunderts und stellen ihm gleichzeitig die Aufgabe, den Verheißungen des höheren Landadels widerstehen zu können. Kahlen braucht lange, ehe er seine persönlichen Interessen nochmals hinterfragt. Nach seiner ersten erfolgreichen Kartoffelernte mit aller königlichen Unterstützung ausgestattet, erregt er folgerichtig nur noch mehr den Neid und die Missgunst von Frederik de Schinkel. Im Tausch für Verbündete schickt er die zwei einzigen Menschen fort, die ihm etwas bedeuten; Anmai Mus und die Witwe von Johannes…
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