Nordrand

Drama, Österreich/Deutschland/Schweiz 1999, 103 min

Der Nordrand von Wien, Mitte der 90er Jahre. Tamara und Jasmin, die vor vielen Jahren zusammen in der Schule waren, treffen sich in einer Abtreibungsklinik wieder.
Tamara ist einsam und vermisst ihre serbische Familie, die kurz vor dem Krieg nach Sarajewo zurückgekehrt ist. Ihr Freund Roman absolviert den Militärdienst und ist fast nie zu Hause.
Jasmin arbeitet in einem Kaffeehaus. Lebenslustig genießt sie Süßigkeiten und Männer, was ihr über die dunklen Erinnerungen an ihre Kindheit kaum hinweghilft. Nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung läuft sie von zu Hause weg, betrinkt sich und bleibt am eisigen Donauufer liegen. Dort wird sie von Senad, einem illegal eingereisten bosnischen Flüchtling gefunden. Er nimmt ihre Brieftasche an sich und bringt sie in das Krankenhaus, in dem Tamara arbeitet. Jasmin ist entschlossen, nicht nach Hause zurückzugehen. Obwohl sie einander eigentlich fremd sind, lässt Tamara Jasmin bei sich wohnen. Trotz anfänglicher Zurückhaltung entwickelt sich langsam eine Freundschaft zwischen den beiden jungen Frauen.
Das schlechte Gewissen führt Senad an Jasmins Arbeitsplatz, um ihr die Brieftasche zurückzugeben. Die gegenseitige Anziehung führt sie in Senads Bett im überfüllten Flüchtlingsheim. Gleichzeitig mit dem Wintereinbruch wächst Jasmins Zuneigung für den schweigsamen Bosnier.
Inzwischen hat sich Tamara von Roman getrennt und ist hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für einen früheren Freund und dem verlockenden Lächeln von Valentin, einem rumänischen Lebenskünstler, der davon träumt, nach Amerika auszuwandern.
Ein Winter geht zu Ende, bittersüß, mit gebrochenem Herzen und vielen unbeantworteten Fragen an die Zukunft.
„…auf ganz beiläufige Weise wunderbar optimistisch.“ taz

Buch: Barbara Albert

Regie: Barbara Albert

Darsteller: Nina Proll, Edita Malovcic, Michael Tanczos, Tudor Chirila, Astrit Alihajdaraj

Kamera: Christine A. Maier

Bundesstart: 31.08.2000

Start in Dresden: 08.02.2001