Jeff Koons: A Private Portrait
Jeff Koons ist so umstritten wie weltberühmt. Seine Kunst war schon Jahrzehnte vor der Erfindung des beliebten Bildernetzwerks instagrammable, „Puppy“, der zwölf Meter hohe Blumenhund vor dem Guggenheim Bilbao, ist ein ebenso beliebtes Fotomotiv wie die zahlreichen Balloon-Skulpturen. An dem 1955 in Pennsylvania geborenen, geschäftstüchtigen Künstler scheiden sich die Geister. Seine Werke betören oder stoßen ab. So oder so - die von Koons perfekt beherrschte Synthese aus Kommerz, Kitsch und Kinderzimmer hat einen unvergleichlichen Appeal. Seine skandalträchtige Heirat mit der ungarisch-italienischen Politikerin und Pornodarstellerin Cicciolina (Ilona Staller) 1991 und die Werke dieser Phase gaben seiner Karriere einen weiteren kräftigen Schub.
Der italienische Regisseur Pappi Corsicato (»Julian Schnabel: A Private Portrait«, 2018) hat sich Jeff Koons ersichtlich als Fan genähert. Für seine liebe- und respektvolle Dokumentation erhielt er Zugang zum Haus der Familie Koons in York, Pennsylvania. Er schafft es, dem Künstler nahe zu kommen, versucht dessen Alltag zu skizzieren und lässt Raum für die Beschreibung von Koons Herkunft, seinen familiären und künstlerischen Wurzeln. In New York City gibt es Leinwand füllende Einblicke in das riesige Studio des Künstlers, eine Fabrik, in der Kunstschaffende verschiedener Disziplinen Koons Entwürfe umsetzen. Pappi Corsicato folgt dem eloquenten Künstler 2021 auch auf eine Vielzahl von Ausstellungen, nach Katar, Europa, und auf die griechische Insel Hydra. Natürlich ist »Jeff Koons: A Private Portrait« eine unterhaltsame Reise in Koons Kosmos. Statements von Künstlerkollegen runden sein Porträt ab und der Meister selbst überzeugt mit gelegentlich erfrischender Selbstironie.
Grit Dora
Buch: Pappi Corsicato
Regie: Pappi Corsicato
Produktion: Nexo Digital
Bundesstart: 28.11.2024
Start in Dresden:
FSK: ab 12 Jahren