Toni und Helene - Für Freundschaft gibt es keine Grenzen
Die meiste Zeit achten wir darauf, g'scheit zu leben. Das geht eine Weile gut, und dann kommt das Alter. Für Manche stellt sich nun die Frage, wie gelingt es, g'scheit zu sterben. Im Falle der 80- jährigen Theater-Diva Helene (Christine Ostermayer) ganz besonders, denn ihre Vital-Prognose steht auf „unheilbar“. In ihrer Seniorenresidenz hat sie eine neue Zimmernachbarin, Toni (Margarethe Tiesel), die von Helenes Plan, ihrem selbstbestimmten Leben auch einen selbstbestimmten Tod folgen zu lassen, überhaupt nix hören will. Und überhaupt; wie will sie denn dorthin kommen, in diese Schweizer Klinik, wo sie nicht mehr selbst Auto fahren kann? Und weil man im Leben nur das bereut, was man nicht gemacht hat, setzen sich die beiden Damen gemeinsam in Helenes alten Jaguar und begeben sich auf die Straße. Dass Toni gar keinen Führerschein hat, und dass Helenes Neffe hinter ihnen her ist, weil er seine Tante entmündigen lassen will - geschenkt. Toni kommt aus einfachen Verhältnissen, hat zeitlebens als Pflegerin gearbeitet und musste aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig in Pension gehen. Eine gealterte Diva übers Gebirge zu kutschieren, klingt für sie wie eine vielversprechende Thelma & Louise Tour. Mit allerlei Schmäh und ganz en passant dürfen die Beiden viele wichtige Fragen des Alters abarbeiten. Und wenn Helene es schafft, trotz Verfolgung durch die Polizei und ohne Navi noch eine Theaterprobe ihrer Lieblingsschülerin zu besuchen in einem Stück von Simone de Beauvoir, dann wird auch hier noch einmal die Gesellschaft unter die Lupe genommen. Und wie sie mit den Alten und Bedürftigen umgeht.
alpa kino
Buch: Gerhard Ertl, Sabine Hiebler
Regie: Sabine Hiebler, Gerhard Ertl
Darsteller: Christine Ostermayer, Margarethe Tiesel, Manuel Rubey, Thomas Mraz, Julia Koschitz
Kamera: Anna Hawliczek
Musik: Herwig Zamernik
Produktion: Tivoli Filmproduktion in Koproduktion mit Orbrock Filmproduktion
Bundesstart: 05.12.2024
Start in Dresden: 05.12.2024
FSK: ab 6 Jahren