Der Flug der Biene
Im Heimatdorf des Regisseurs hat sich vor hundert Jahren eine Geschichte zugetragen, so ungewöhnlich, dass sie noch heute weitererzählt wird.
Der damalige Dorflehrer - Urgroßvater des Regisseurs, ein anerkannter Mann, aber doch viel zu arm, schreibt in seiner Freizeit Geschichten, hauptsächlich über Alexander den Großen, der einst die Gegend eroberte. Wie der Lehrer damals, jedoch angesiedelt in einem zeitlosen Heute, erzählt uns der Regisseur eine Geschichte, die urbane Legende von seinem Vorfahren, dem Dorflehrer.
Dessen Nachbar hat direkt am Zaun seine Toilette so gebaut, dass die Familie des Lehrers von dem Geruch belästigt wird. Als sich der Lehrer beschwert, wird er sogar vom korrupten Bürgermeister verhöhnt. Der Lehrer beschließt, sich Gerechtigkeit zu verschaffen und verkauft sein Vieh, um sich das Grundstück neben dem Bürgermeister zu kaufen. Der Plan ist klar: Direkt neben dem Haus des Bürgermeisters wird eine große öffentliche Toilette für die Besucher des Basars gegraben. Immer tiefer gräbt er und erstickt beinahe. Sein Sohn soll unter falschen Anschuldigungen ins Gefängnis, aber das kann ihn nicht abhalten - er gräbt immer weiter. Bis er eines Tages in der Grube Wasser entdeckt - eine Quelle ist entstanden.
Vielleicht wird sein Buch vom Flug der Biene nie veröffentlicht werden, aber die Bienen werden ihr Bienenhaus in der Quelle bauen und diese wird dann süß schmecken.
„Der Film wird zu einer Metapher für die Hoffnung auf den Sieg des Guten über das Böse.“
Naum Kleiman, Direktor des Moskauer Filmmuseums
Regie: Jamshed Usmonov, Min Biong Hun
Darsteller: Muhammadjon Shodi, Mastura Ortik, Taghoymurod Rozik, Fakhriddin Fakhriddin, Beknazar Kabirov, Mardonkul Kulbobo
Kamera: Min Biong Hun
Musik: Satyajit Ray
Bundesstart: 19.10.2000
Start in Dresden: 25.01.2001