Black Dog - Gefährten des Schicksals
In Vorbereitung der Olympischen Spiele sollen in China Straßenhunde eingefangen und beseitigt werden. Lang (Eddie Peng), der nach langer Zeit aus dem Gefängnis entlassen wird, startet in den neuen Alltag, indem er als Hundefänger anheuert. Seine Heimatstadt hat sich verändert, viele Gebäude stehen mittlerweile leer und verfallen, der urbane Raum wirkt fast dystopisch, zwischen Abrisshäusern streunen die zahlreichen Hunde. Ein besonders kluges Tier erregt seine Aufmerksamkeit, er nimmt es mit, und so finden sich diese zwei Außenseiter am Rande der Wüste Gobi. Der Titel »Black Dog« zielt nicht nur auf den Hund, er steht auch zeichenhaft für die leergefegten, in Braungrau- und Schwarztönen gehaltenen Panoramen am Rand der Wüste, die auch die Menschen in sich tragen. Die in Käfige gesperrten Tiere werden zur Zielscheibe von Ablehnung und Hass. Fast existenzialistisch mutet das neue Meisterwerk von Regisseur Guan Hu an. Der Regisseur, ein zentraler Vertreter der sechsten Generation chinesischer Filmschaffender, die für eine realistische, ungeschönte Darstellung des Alltagslebens stehen, schließt mit dieser Arbeit einen Kreis zum Beginn seines Schaffens (»Dirt«,1994). Nach Blockbustern wie dem kommerziell äußerst erfolgreichen (»The Eight Hundred«, 2020) kehrt er mit Black Dog zu seinen Wurzeln zurück. Für die melancholische Geschichte von Mann und Hund, die auch dank zarter Humor-Einsprengsel einen fast hypnotischen Sog entwickelt, erzählt er die Geschichte. »Black Dog« wurde in Cannes als bester Film der Sektion Un Certain Regard ausgezeichnet.
Grit Dora
Buch: Guan Hu, Ge Rui, Wu Bing
Regie: Guan Hu
Darsteller: Eddie Peng, Tong Liya, Zhangke Jia Jing Liang
Kamera: Gao Weizhe
Musik: Breton Vivian
Bundesstart: 12.12.2024
Start in Dresden: 12.12.2024
FSK: ab 12 Jahren