Piece by Piece

Ich finde es irgendwie cool, was aktuell mit Musiker-Biopics passiert. Der Bob-Marley-Film hat mich noch enttäuscht, der klang, als hätte ChatGPT die leider sehr pathetischen Dialoge geschrieben. Aber die Filme, die aktuell ins Kino kommen oder schon sind, gehen neue Wege: Weder Robbie noch Pharrell Williams nehmen sich in ihren jeweiligen Filmen selbst zu ernst. Stattdessen wird der eine zum Affen und der andere zur Lego-Figur. Das Biopic »Piece by Piece« erzählt in Form eines animierten Lego-Films die Geschichte des Multitalents Pharrell. Der Musiker und Produzent sieht sein Leben als einen kreativen Baukasten, in dem er alles aus bereits Vorhandenem neu zusammensetzt.
Mit dieser Idee hat er sich mit dem Dokumentarfilmer Morgan Neville zusammengetan, der hier seinen animierten Regie-Einstand gibt. Der Film zeigt Pharrells Kindheit in den Sozialbauten von Virginia Beach und geht dann weiter zu seinen größten Erfolgen als Produzent für Künstler wie Jay-Z, Snoop Dogg und Gwen Stefani. Klar, darf auch „Happy“ nicht fehlen - der Song hat Pharrell endgültig zum Superstar gemacht und weltweit tanzende Menschen in Gelb inspiriert. Aber es geht um mehr als nur gute Beats: Der Film zeigt auch ernste Themen wie Polizeigewalt und die Bedeutung von Zusammenhalt in schwierigen Zeiten. Mit einer Mischung aus Humor, Herz und einem tollen Soundtrack - darunter fünf neue Songs von Pharrell - lädt „Piece by Piece“ dazu ein, die Welt mal aus einer verspielten Perspektive zu betrachten. In diesem Sinne also schon fast ein Lego-Musical. Und dass Musicals gut laufen, sieht man ja aktuell :-).

Viktoria Franke