Röbi geht
Es ist ein Glück, dass alles seine Zeit hat im Leben. Rauschender Weltensturm, funkelndes Verliebtsein, selbstvergessene Arbeit und weise gewordenes Loslassen. Ja, das Alter ist lebensweise. Und lebensmüde. Und doch ist es keine Selbstverständlichkeit, das Ende seines Lebens anzunehmen. Gestorben ist Robert Widmer-Demuth, den alle liebevoll „Röbi” nennen, am 18. August 2022, 77-jährig, kurz nach Mittag, im Schlafzimmer seines Hauses. Kurz zuvor hat er sich von seiner Ehefrau Heidi, seiner Familie, Freunden und Freundinnen, sowie von Claudia Landerer, seiner Hausärztin, verabschiedet und hat sich mit den Worten „Tschau zäme“ auf den Weg gemacht. Laut Schweizer Gesetz muss die erlösende Medizin von eigener Hand in Gang gesetzt werden, so verlangen es auch die Regularien der Sterbehilfeorganisation Exit. Der schwer kranke Robert Widmer-Demuth gelangt mit seiner letzten Handbewegung an einen Ort des Willkommenseins. Diese Formulierung stammt aus seinem Tagebuch und aus einer Zeit, als er selbst noch aktiv Menschen durch schwere Zeiten begleitet hat. Die Sozialarbeit mit Obdachlosenpfarrer Ernst Sieber in Zürich haben das Leben von ihm und seiner Frau viele Jahre ausgefüllt. Jetzt an seinem Lebensabend, wo er sich einer Lungenkrebsdiagnose gegenübersieht, schlägt Robert die mögliche Behandlung aus und lädt statt dessen Heidi Schmid und Christian Labhard ein, die ihn und seine Liebsten die letzten sechs Monate seines Lebens begleiten sollen. Beschützt von seinen 77 gelebten Jahren, blickt er nun gelassen in deren Kamera. Entstanden ist ein stilles Dokument von berührender Ehrlichkeit.
alpa kino
Buch: Christian Labhart
Regie: Christian Labhart, Heidi Schmid
Kamera: Heidi Schmid
Musik: Paul Giger, Oliver Schnyder, Patent Ochsner
Produktion: Kosmos Film GmbH
Bundesstart: 27.03.2025
Start in Dresden: 27.03.2025
FSK: ab 6 Jahren