Die Akademie

Jojo (Maja Bons) ist jung, ehrgeizig und willensstark. Sie hat die Aufnahme an die Münchner Kunstakademie geschafft und dort sogar in die Klasse des international äußerst erfolgreichen Professors Robert Copley (Jean-Marc Barr). Der Traum vom Kunststudium ist also wahr geworden, jetzt folgt der harte Aufschlag. Wie kommt man in der Realität klar, in diesem so skurrilen wie knallharten Mikrokosmos einer Kunstschule, zwischen all den anderen Begabten, den Egozentrikern, Selbstdarstellern und Underdogs unter den Studierenden wie Lehrenden? Wird Jojo die Spielregeln verinnerlichen oder sich so erfolgreich dagegen wehren, dass sie damit auffallen kann? Gibt es einen Weg zwischen diesen Extremen? Es gilt, Teil einer wilden Gemeinschaft zu werden und dabei die eigene Stimme zu finden. Es gilt, sich dem Druck und der grenzenlosen Freiheit der Kunstproduktion und des Marktes zu stellen, sich auf all die irren Widersprüche einzulassen und daran nicht unterzugehen. Ein langer Weg und eine heftige Herausforderung für Jojo. Will sie gefallen oder will sie wahrhaftig sein?
Regisseurin Camilla Guttner schrieb auch das Drehbuch für ihren Debütfilm. Gedreht wurde direkt an der Münchner Kunstakademie, quasi ein Heimspiel für Guttner, die in München selbst Malerei, Kunstgeschichte und Regie studierte. Entsprechend authentisch und frisch wirken die zumeist aus der Perspektive der Newcomerin betrachteten Situationen in den Ateliers. Und bei der Bayrischen Filmpreisverleihung gab es für Maja Bons furiose Darstellung der Kunststudierenden Jojo die Auszeichnung als beste Nachwuchsschauspielerin.
Grit Dora