TRAILER

Rote Sterne überm Feld

Drama, Deutschland 2024, 139 min

Der deutsche Spielfilm »Rote Sterne überm Feld« ist das Debüt von Laura Laabs, in dem sie sich anhand einer kleinen Ortsgemeinschaft umfassend mit den deutschen Befindlichkeiten, gesellschaftlichen Spaltungen und Traumata beschäftigt. Nachdem eine Gruppe von Linksradikalen die Flaggen auf dem Reichstag in Berlin durch rote Flaggen ersetzt hat, flüchtet Tine (Hannah Ehrlichmann) als Teil der Gruppe in ihr Heimatdorf Bad Kleinen in Mecklenburg-Vorpommern. Dort kommt sie bei ihrem Vater (Rainer Reiners) unter und begegnet einigen Personen aus früheren Zeiten wieder. Doch nicht nur, dass sie sich in ihre Jugend zurückversetzt fühlt, der Fund einer Moorleiche direkt vor der Haustür wirft weitere Fragen auf und Tine beginnt, sich mit der Geschichte des Ortes über 100 Jahre hinweg zu beschäftigen. Ab diesem Zeitpunkt taucht der Film auch in frühere Zeiten ein. So befindet sich das Publikum schon bald bei einer Bauernfamilie, die in Kriegszeiten Post von der Front erhält und später in der DDR lebt, in Zeiten der LPG, die das Dorf geprägt hat. So macht Laabs mit ihrem Film nicht nur auf aktuelle Themen aufmerksam, sondern beschäftigt sich gleichermaßen mit Radikalisierungstendenzen und dem Verdrängen von Problemen, aber auch mit der deutschen Geschichte, insbesondere mit dem Blick in den Osten. Gerade der ländliche Raum zu DDR-Zeiten ist bisher filmisch kaum aufgearbeitet, und dazu leistet der Film einen Beitrag. »Rote Sterne überm Feld« ist im besten Sinne ein politischer Film, der auch aneckt und zu Diskussionen (u. a. der Besetzung des Rammstein-Sängers in einer Minirolle) anregt. Der Spielfilm ist gewiss keine leichte Kost; wer aber gerne über die Themen nachdenken oder reden will, dem sei diese ungewöhnliche Bestandsaufnahme Deutschlands ans Herz gelegt.

Doreen

Buch: Laura Laabs

Regie: Laura Laabs

Darsteller: Hannah Ehrlichmann, Hermann Beyer, Jule Böwe, Andreas Döhler, Camill Jammal, Gerdy Zint, Uwe Preuss

Kamera: Carlos Vasquez

Musik: Lukas Lauermann

Produktion: Amerikafilm, Maxi Haslberger, Balthasar Busmann

Bundesstart: 06.11.2025

Start in Dresden: 06.11.2025

FSK: ab 12 Jahren