The Negotiator

Ash (Riz Ahmed) ist kein Ermittler, sondern ein „Fixer“ - einer, der diskret zwischen Whistleblowern und Großkonzernen vermittelt. Schweigen gegen Geld, Wahrheit gegen Sicherheit. Alles läuft nach Plan, bis sich Sarah (Lily James), eine Biotech-Forscherin mit brisantem Insiderwissen, bei ihm meldet - und plötzlich ist nichts mehr Routine. Die Regeln, an die sich Ash immer gehalten hat, helfen nicht mehr weiter, und bald ist nicht nur Sarahs, sondern auch sein Leben in Gefahr. Und irgendjemand ist ständig schneller als er. »The Negotiator« ist ein moderner Verschwörungsthriller, der sich wie ein Gruß aus den 70ern anfühlt. Regisseur David Mackenzie (»Hell or High Water«) bringt eine Menge Liebe fürs Genre mit, und das merkt man: New York wird nicht als Postkartenkulisse gezeigt, sondern als funktionierender Schauplatz - voller anonymer Treffpunkte, Tiefgaragen, Überwachungskameras und digitaler Spuren, die plötzlich zu echten Gefahren werden. Statt Actiongewitter gibt’s knisternde Spannung, präzise Gespräche und das Gefühl, dass hier jede Szene zählt. Riz Ahmed trägt den Film mit stoischer Präsenz und Lily James verpasst der klassischen Whistleblower-Rolle angenehm viel Leben: mutig und überfordert, aber nie naiv. Für Fans von Filmen wie »Michael Clayton« oder »Die drei Tage des Condor«, denn »The Negotiator« ist kein Krawallkino, sondern ein smarter, eleganter Thriller, der zum Mitdenken einlädt, aber trotzdem nie trocken wirkt. Ein bisschen Retro, ein bisschen Hightech - und auf jeden Fall spannend genug, um ihn zweimal sehen zu wollen. Erst fürs Mitfiebern. Dann fürs Entschlüsseln.
Viktoria Franke