Von Hölle zu Hölle

Drama, Deutschland/Russland 1996, 102 min

Manche Ereignisse und Themen liegen lange, keiner spricht darüber, man hüllt sich in Schweigen. Bereits 1996 hat einer der führenden und wohl bedeutendsten Produzenten der deutschen Nachkriegsgeschichte Artur Brauner (»Die Ratten«, »Hanussen«, »Hitlerjunge Salomon«) gemeinsam mit dem russischen Regisseur Dmitri Astrachan eine Geschichte aus der Stille geholt und zu Worten verholfen.
In den Wirren des 2. Weltkrieges, auf dem zur Weg zur Deportation, vertraut eine jüdische Mutter ihre Tochter der kinderlosen polnischen Nachbarin an, um sie vor dem Tod zu bewahren.
Unverhofft überleben die Eltern des Mädchens KZ und Krieg und kehren in ihre Heimatstadt zurück. Als sie ihr Kind zurück holen wollen, weigert sich die „Mutter-auf-Zeit“, das Mädchen herauszugeben. Zwischen der leiblichen Mutter und der Ziehmutter kommt es zu einem erbitterten Kampf um die Siebenjährige, der sich zu einem grausamen Massaker steigert, bei dem 42 Menschen ihr Leben verlieren. Ein Pogrom, das weitreichende Folgen hatte, denn viele zehntausend Juden verließen daraufhin erneut ihre Heimat…
Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit, die sich am 4. Juli 1946 in Kielce, Polen zugetragen hat und fand auf zahlreichen internationalen Leinwänden große Beachtung. Ein hervorragendes Darstellerensemble, angeführt von der Berliner Schauspielerin Anja Kling, vermag tiefgehende Emotionen zu übertragen.

Buch: Oleg Danilov, Art Bernd

Regie: Dmitri Astrachan

Darsteller: Anja Kling, Gennadi Suit, Alla Shaser

Kamera: Yuri Vorontsov

Produktion: Artur Brauner

Bundesstart: 28.09.2000

Start in Dresden: 18.11.2000